Sehen ohne Brille: Modernste Laser-Verfahren und Kunstlinsen

Mit modernen Laser-Verfahren können Fehlsichtigkeiten sowie Alterssichtigkeit schonend korrigiert werden. Professor Dr. Mike Holzer, Universitäts-Augenklinik Heidelberg. Universitätsklinikum Heidelberg

Welche Alternativen gibt es zu Brille oder Kontaktlinsen? Welche Behandlung kommt für den Einzelnen in Frage? Was passiert bei einer Laser-Korrektur?

Das Ärzteteam der Universitäts-Augenklinik Heidelberg informiert beim Tag der offenen Tür am Samstag, 8. November 2014: Von 10 bis 15 Uhr erwarten die Besucher in der Kopfklinik, Im Neuenheimer Feld 400, Vorträge und Videopräsentationen über Behandlungsmöglichkeiten bei verschiedenen Sehschwächen, Alterssichtigkeit oder Grauem Star.

Führungen durch die Räume der Augenklinik geben einen Einblick in die Abläufe von der Diagnose bis zur Behandlung sowie in die Funktionsweise moderner Laser zur Korrektur von Sehschwächen. Ärzte und bereits behandelte Patienten beantworten im persönlichen Gespräch Fragen zu den Eingriffen.

Das erfahrene Behandlungsteam der Universitäts-Augenklinik Heidelberg führt sämtliche zugelassenen Eingriffe der Laser- und Linsenchirurgie zur Korrektur von Fehl- und Alterssichtigkeit routinemäßig durch, weit mehr als 1.000 Eingriffe pro Jahr.

„So sind wir in der Lage, für jeden Patienten je nach Art und Stärke der Fehlsichtigkeit sowie den individuellen Eigenschaften seines Auges ein geeignetes Behandlungsverfahren auszuwählen“, sagt Professor Dr. Mike Holzer, Stellvertretender Ärztlicher Direktor und Leiter der Refraktiven Chirurgie der Universitäts-Augenklinik.

Operation ohne Skalpell: Ausstattung auf dem neusten Stand der Technik

Modernste Lasertechnik, die beim Tag der offenen Tür vorgestellt wird, kann mittlerweile bei vielen Eingriffen das Skalpell ersetzen. Bei der Implantation von Kunstlinsen kommt dazu häufig der sogenannte Femtosekunden-Laser zum Einsatz, der kurze, nur Billiardstel Sekunden andauernde Laserimpulse erzeugt. Mit Hilfe dieser Laserimpulse schneiden die Augenärzte eine individuell angepasste Öffnung in die Linsenkapsel und zerkleinern den Linsenkern. Anschließend wird die neue Linse eingesetzt.

„Dank dieses Laserskalpells können wir Operationen am Auge sehr präzise, gewebeschonend und sicher durchführen“, sagt Professor Holzer. Dazu trägt auch das neue Navigationsgerät „Verion“ bei, das Informationen und Untersuchungsbilder des jeweiligen Patientenauges direkt in das OP-Mikroskop einspiegelt. Dies ist besonders bei der korrekten Ausrichtung komplexer Kunstlinsen eine wertvolle Unterstützung.

In einem Kombinationsgerät mit einem weiteren Laser trägt der Femtosekunden-Laser außerdem dazu bei, die klassischen Laser-Korrekturen bei Fehlsichtigkeiten zu beschleunigen und damit weiter zu verbessern. In nur sechs Sekunden schneidet er eine Klappe in die oberste Hornhautschicht.

In dem darunter liegenden Bereich erfolgt dann die eigentliche Behandlung durch einen sogenannten Excimer-Laser. Dieser verdampft dünne Gewebeschichten der Hornhaut und verändert so deren Brechkraft innerhalb weniger Sekunden. Augenbewegungen werden automatisch erfasst und ausgeglichen. Das neue Kombinationsgerät, das der Universitäts-Augenklinik seit diesem Jahr zur Verfügung steht, gehört zu den modernsten und schnellsten Systemeinheiten zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten.

„Mini-Linse“ gegen Alterssichtigkeit

Kommt eine Laserbehandlung aus medizinischen Gründen nicht in Frage oder ist die Linse altersbedingt getrübt („Grauer Star“), stehen heute verschiedene Kunstlinsen zur Verfügung. Diese haben mehrere Brennpunkte oder stellen sich – ähnlich der natürlichen Linse – auf das Sehen in unterschiedlichen Weiten ein und gleichen so mehrere Sehfehler gleichzeitig aus. Darüber hinaus gibt es Mini-Linsen, die die Alterssichtigkeit korrigieren: Diese „Cornealen Inlays“, winzige Linsen von zwei Millimetern Durchmesser, werden dauerhaft in die Hornhaut eingesetzt, verbessern die Nahsicht und können zum Teil die Lesebrille ersetzen.

Laserbehandlungen und Implantationen von Kunstlinsen werden – in der Regel mit Ausnahme von Operationen bei Grauen Star – von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.

Kontakt (für Patienten):
Tel. +49 6221 56 45 73
E-Mail: info@lasik-hd.de

Kontakt (für Presseanfragen):
Professor Dr. Mike Holzer
Stellvertretender Ärztlicher Direktor, Leitender Oberarzt
Leiter der Refraktiven Chirurgie
Universitäts-Augenklinik Heidelberg
Tel. 06221 56-6695 sowie 56-6999
E-Mail: mike.holzer@med.uni-heidelberg.de

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg

Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

Auf einen Blick (2013):

1.000.000 ambulante Besuche
64.000 vollstationäre Patienten
52.000 teilstationäre Patienten
50 medizinische Fachabteilungen
11 medizintheoretische Institute mit 21 Abteilungen
12.631 Mitarbeiter (gesamt, mit allen Tochterunternehmen), davon ca.1.800 im ärztlichen und ca. 3.000 im pflegerischen Dienst
3.500 Medizinstudenten

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 2.200 Betten werden jährlich rund 116.000 Patienten voll- bzw. teilstationär und rund 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.

Weitere Informationen:

http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Augenheilkunde-und-Poliklinik.325.0.html  Universitäts-Augenklinik Heidelberg
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Willkommen.104298.0.html  Abteilung für refraktive Chirurgie der Universitäts-Augenklinik
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/augenklinik/refraktive_chirurgie/images/140909AUG_FL_RS_TdoT_ID22677_vorlaeufig.pdf Programm Tag der offenen Tür

Media Contact

Julia Bird idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

KI-basierte Software in der Mammographie

Eine neue Software unterstützt Medizinerinnen und Mediziner, Brustkrebs im frühen Stadium zu entdecken. // Die KI-basierte Mammographie steht allen Patientinnen zur Verfügung und erhöht ihre Überlebenschance. Am Universitätsklinikum Carl Gustav…

Mit integriertem Licht zu den Computern der Zukunft

Während Computerchips Jahr für Jahr kleiner und schneller werden, bleibt bisher eine Herausforderung ungelöst: Das Zusammenbringen von Elektronik und Photonik auf einem einzigen Chip. Zwar gibt es Bauteile wie MikroLEDs…

Antibiotika: Gleicher Angriffspunkt – unterschiedliche Wirkung

Neue antimikrobielle Strategien sind dringend erforderlich, um Krankheitserreger einzudämmen. Das gilt insbesondere für Gram-negative Bakterien, die durch eine dicke zweite Membran vor dem Angriff von Antibiotika geschützt sind. Mikrobiologinnen und…

Partner & Förderer