Nutzfahrzeug-Experten tagen in Kaiserslautern

Auf der interdisziplinären Veranstaltung wurden an drei Tagen in über 50 Vorträgen neueste Forschungsergebnisse, innovative Verfahren und Produkte zu Lkw, Bussen sowie Land- und Baumaschinen vorgestellt.

Die rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerin Doris Ahnen hatte bereits bei der Eröffnung der Industrieausstellung am Vorabend der Hauptveranstaltung auf den erfolgreichen Zusammenschluss der Akteure in der Region in der Commercial Vehicle Alliance (CVA) hingewiesen:

„Mit der vom Wissenschaftsministerium angestoßenen Bündelung der Aktivitäten der Technischen Universität, der örtlichen Fraunhofer-Institute und dem Commercial Vehicle Cluster im CVA gibt es jetzt eine zentrale Anlaufstelle, die die Forschung mit der Anwendung noch stärker vernetzt. Ich bin sicher, unter dieser Dachmarke wird der Bekanntheitsgrad der Region Kaiserslautern als dem deutschen und europäischen Standort für Forschung und Entwicklung im Nutzfahrzeugbereich weiter ausgebaut werden.“

Auch die Landeswirtschaftsministerin Eveline Lemke zeigte sich in ihrem Grußwort erfreut über die Entwicklung der letzten Jahre am Standort Kaiserslautern. Über die Veranstaltung sagte sie rückblickend: „Das Symposium mit mehr als 250 Teilnehmern aus zehn Ländern macht den Nutzfahrzeugstandort Kaiserslautern international bekannter. Für unsere mittelständische Zulieferindustrie ist es wichtig, gemeinsam mit den Nutzfahrzeugherstellern und der Wissenschaft an der Verbesserung der ökologischen Gesamtbilanz zu arbeiten. Die Netzwerkstruktur in Kaiserslautern bietet heute schon eine ideale Plattform für energie- und rohstoffeffiziente Innovationen und die Verbesserung der CO2-Bilanz der Nutzfahrzeuge. Ich hoffe, dass es gemeinsam gelingt, Rheinland-Pfalz und den Standort Kaiserslautern als das Zentrum zu etablieren, in dem vernetzt an „effizienten und sauberen“ Nutzfahrzeugen gearbeitet wird.“ Weitere Grußworte sprachen der Präsident der TU Kaiserslautern, Professor Helmut Schmidt, sowie der Forschungsvorstand der Fraunhofer-Gesellschaft, Professor Ulrich Buller.

Die Relevanz der Nutzfahrzeugindustrie machte Professor Thomas Herlitzius von der Universität Dresden in seinem Plenarvortrag anschaulich deutlich: Die Ernährung der Weltbevölkerung mit mehr als sieben Milliarden Menschen sei aufgrund der begrenzten landwirtschaftlichen Fläche eine große Herausforderung. Eine Lösung sei nur mit weiteren Effizienzsteigerungen zu erreichen, bei denen auch unkonventionelle technische Lösungen zum Einsatz kommen müssten. Als Beispiel zeigte Herlitzius das Konzept eines neuartigen Mähdreschers, bei dem eine stationäre Dreschvorrichtung von mehreren autonom fahrenden Mähwerkzeugen beliefert wird.

Wie komplex die Entwicklung eines modernen Hybrid-Busses ist, zeigte Dr. Eric Sax von Evobus im Plenarvortrag des Industrievertreters. Insbesondere die Variantenvielfalt bei den kundenspezifisch ausgerüsteten Bussen erfordert leistungsfähige Prozesse und Methoden in der Qualitätssicherung. Sicherheit und Zuverlässigkeit sind höchstes Gebot gerade für die europäischen Hersteller.

In den Fachvorträgen wurde ein breites Themenspektrum, von Leichtbau und Betriebsfestigkeit, Bauteil- und Systemsimulation, Elektronik und Software über Sicherheit und Zuverlässigkeit bis hin zu Umweltschutz und Emissionsreduktion abgedeckt. Eine Sammlung der Konferenzbeiträge ist im Shaker-Verlag erschienen.

Der nächste Termin für das im zweijährigem Rhythmus angesetzte Commercial Vehicle Technology Symposium Kaiserslautern steht bereits fest: es wird vom 11. bis 13. März 2014 stattfinden.

Die Commercial Vehicle Alliance Kaiserslautern ist ein Zusammenschluss regionaler Kompetenzträger im Bereich Nutzfahrzeugtechnologie. Sie setzt sich zusammen aus dem Zentrum für Nutzfahrzeugtechnik (ZNT) der TU Kaiserslautern, dem Fraunhofer-Innovationscluster „Digitale Nutzfahrzeugtechnologie“ (DNT) und dem Commercial Vehicle Cluster Südwest (CVC).

Media Contact

Yvonne Ortiz Guadalupe Fraunhofer IESE

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