Neurologie dual 2010: Demenz und Multiple Sklerose

Gastgeber ist Prof. Dr. Hans-Jochen Heinze, Direktor der Universitätsklinik für Neurologie und Sprecher des DZNE Magdeburg, einer der sieben Partnerinstitute des im April 2009 gegründeten Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen in der Helmholtz-Gemeinschaft. Eingeladen zu diesem Erfahrungsaustausch sind niedergelassene und klinisch tätige Fachkollegen.

Die Veranstaltung findet am 1. Oktober 2010 von 17.00 bis 20 Uhr im Maritim-Hotel statt und am darauffolgenden Tag von 9.00 bis ca. 16.30 Uhr im ZENIT-Forschungsgebäude auf dem Campus des Universitätsklinikums Magdeburg, Leipziger Straße 44.

Etwa eine Million Patienten leiden in Deutschland aktuell an Demenz und täglich kommen weitere hinzu. Diese dramatische Zunahme droht sowohl für die Gesellschaft als auch für die Politik eine immense Belastung zu werden. Demenz bedeutet ein Defizit von kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten. Als Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen haben alle Krankheitsbilder eine Gemeinsamkeit, nämlich den Verlust von intellektuellen Funktionen wie Denken, Erinnern und Verknüpfen von Denkinhalten. Diese Veränderungen und Verluste haben zur Folge, dass Betroffene ihren alltäglichen Aufgaben nicht mehr selbständig nachgehen können. Auch bei der Mission der Erforschung der Ursachen und möglicher Präventionen sowie Behandlungsansätzen stellen sich ethische Grenzfragen, die in der Veranstaltung neben anderen Aspekten diskutiert werden sollen.

Der zweite Themenkomplex über den die Experten berichten werden, ist die Erkrankung der Multiple Sklerose (MS), die eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen im jungen Erwachsenenalter darstellt und deren Ursache trotz großer Forschungsanstrengungen noch nicht geklärt ist.

Bei der Multiplen Sklerose treten in der weißen Substanz von Gehirn und Rückenmark verstreut vielfache (multiple) entzündliche Erkrankungsherde auf. Jede Nervenfaser im zentralen Nervensystem (ZNS, Gehirn und Rückenmark) besitzt eine isolierende Schicht, die aus einer fetthaltigen Umhüllung, die Myelin genannt wird, besteht. Bei der MS wird das Myelin innerhalb des zentralen Nervensystems teilweise zerstört und vernarbt dann in der Folge (Multiple “viele“ und Sklerose “Vernarbung“). Ohne die Myelinschicht können die Signale nicht störungsfrei übertragen werden, so dass die Befehle, die vom zentralen Nervensystem zur Steuerung der Funktionen des Körpers ausgesendet werden, nur unvollständig oder sogar gar nicht weitergeleitet werden können. Die Erkrankung ist nicht heilbar, der Verlauf kann durch verschiedene Maßnahmen jedoch günstig beeinflusst werden.

Ein besonderes Highlight der Veranstaltung „Neurologie dual 2010“ ist die Preisverleihung des „Christa-Lorenz-ALS-Forschungspreises“. Dieser Preis der Stiftung für medizinische Wissenschaft mit Sitz in Frankfurt/Main wurde erstmals im September 2009 in Magdeburg im Rahmen des „Kliniktages Demenz“ überreicht.

Ansprechpartner für Redaktionen:
Ögelin Düzel-Candan,
Public Relations
Universitätsklinik für Neurologie und Universitätsklinik für Stereotaktische Neurochirurgie Magdeburg
Tel: 0391 / 6117535
oegelin.duezel-candan@med.ovgu.de

Media Contact

Kornelia Suske idw

Weitere Informationen:

http://www.med.uni-magdeburg.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer