Moderne Medien – Risiken und Nebenwirkungen

Das Institut für Chemie der TU Berlin und das Evangelische Studienwerk Villigst e.V. laden am 10. Juni 2014 zu einem Vortrag zum Thema „Moderne Medien – Risiken und Nebenwirkungen“ von Prof. Dr. Dr. med. Manfred Spitzer, Universität Ulm, und am 17. Juni 2014 zu dem Vortrag „Design des Menschen – und sein neues Selbstbild“ von Prof. Dr. Jens Reich, Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin, Berlin, ein.

Digitale Medien sind zweifelsfrei Teil unserer Kultur und Arbeitswelt. Dennoch gilt: Sie machen süchtig, schaden langfristig dem Körper (Stress, Schlaflosigkeit, Übergewicht mit allen Folgen) und vor allem dem Geist. Es gehört zu den wichtigsten Erkenntnissen der Neurowissenschaft der letzten Jahrzehnte, dass das Gehirn dynamischer und flexibler ist als ein Muskel, der sich ebenfalls durch Beanspruchung bildet.

So bildet sich das Gehirn – d. h. die etwa eine Million Milliarden Verbindungen zwischen Nervenzellen – überhaupt erst durch seinen Gebrauch: Wann immer wir wahrnehmen, denken, fühlen, erleben, entscheiden und handeln ändert sich unser Gehirn. Umgekehrt gilt: Verbindungen werden kleiner und schließlich ganz entfernt, wenn sie nicht gebraucht werden.

Zudem bewirkt chronischer Stress den Untergang von Nervenzellen. Die auch beim Erwachsenen noch nachwachsenden Zellen überleben nicht, wenn sie nicht gebraucht werden. Die Folgen sind geistige Leistungsschwäche, sozialer Abstieg, Vereinsamung, Depression und ein um einige Jahre früherer Tod. Was können wir tun und was sollten wir tun?

Wir möchten Sie herzlich zu dem Vortrag von Prof. Spitzer einladen. Bitte weisen Sie Ihre Leserinnen und Leser auf diesen Termin hin:

Zeit: Dienstag, 10. Juni 2014, 18–20 Uhr
Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 115, 10623 Berlin, Chemiegebäude, Raum C 130

Der Vortrag ist öffentlich. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Der nächste Vortrag innerhalb der Ringvorlesung „Menschenbild(n)er – Bildung oder Schöpfung“ wird am 17. Juni 2014 von Prof. Dr. Jens Reich, Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin, Berlin, gehalten. Das Thema ist: „Design des Menschen – und sein neues Selbstbild“. Auch dazu möchten wir Sie herzlich einladen (18 Uhr, Raum C 130).

Der Mensch ist seinem Selbstbild nach Naturwesen und gleichzeitig Kulturwesen. Als Naturwesen ist der Mensch innerhalb der Stammesgeschichte der Primaten entstanden. Die Gattung Homo, charakterisiert durch aufrechten Gang, größeres Hirnvolumen, Sprache, Werkzeuggebrauch und speziell ausgebildete Hand, ist erstmalig für die Zeit vor ca. 2,5 Millionen Jahren durch Knochenfunde belegt. Über viele Zwischenfunde entwickelte sich der moderne Mensch, Homo sapiens, dessen älteste Fossilien in die Zeit von vor 150 000 Jahren datiert werden. Seit etwa 50 000 Jahren, das sind 2000 Generationen, haben Menschen Spuren hinterlassen, die uns klar anzeigen, dass seither „heutige” Menschen mit unserem heutigen kognitiven und emotionalen Kostüm, mit unseren Vorstellungen von Kultur als Emanzipation von der reinen Natürlichkeit gelebt und gewirkt haben. Im Vortrag wird dies einleitend belegt werden.

Nähere Informationen zu Programm und zu den Vortragenden unter:
www.menschenbildner.net

Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Dr. Andreas Grohmann, Technische Universität Berlin, Institut für Chemie, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Tel.: 030-314 79877, E-Mail: andreas.grohmann@chem.tu-berlin.de, www.bioanorganik.tu-berlin.de

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Stefanie Terp idw - Informationsdienst Wissenschaft

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