Die Medikamente von morgen im Visier

Die Suche nach neuen Wirkstoffen gegen Infektionen steht im Mittelpunkt des Zweiten Internationalen Symposiums des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) auf dem Campus der Universität des Saarlandes (UdS). Das Symposium mit dem Schwerpunkt Infektionskrankheiten wird am Donnerstag, 28. Juni, um 9.00 Uhr in der Aula der Universität (Geb. A3 3) eröffnet.

Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer wies im Vorfeld der Tagung darauf hin, dass das Land den Aufbau des Instituts unterstützt und den Institutsneubau zügig vorantreibt.

Wie im Vorjahr ist das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland Treffpunkt für renommierte Forscher und Nachwuchswissenschaftler aus den Bereichen der Naturstoffforschung, medizinischen Chemie und Pharmazie. Die Wissenschaftler werden sich dabei über die neuesten Erkenntnisse zu alternativen Antibiotika und Anti-Infektiva austauschen und neue Forschungsansätze über die Grenzen der klassischen Disziplinen hinweg diskutieren. Junge Wissenschaftler haben während der Tagung die Gelegenheit, ihre Projekte einem Fachpublikum zu präsentieren.

Zu den diesjährigen Referenten gehört unter anderem Prof. Peter Leadlay von der Universität Cambridge, Großbritannien. Der Biochemiker, der vom HZI und der Technischen Universität Braunschweig mit der Inhoffen-Medaille 2012 ausgezeichnet wurde, stellt ein Verfahren vor, wie Antibiotika maßgeschneidert von Bakterien hergestellt werden können. Über die Mechanismen der Antibiotika-Resistenz in den sogenannten Krankenhauskeimen, den Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus-Stämmen (MRSA), berichtet Prof. Shahriar Mobashery von der Universität von Notre Dame in Indiana, USA. Und auch das Forschungsgebiet der Nanopartikel wird repräsentiert: Prof. Elias Fattal von der Universität Paris-Süd und Prof. Achim Göpferich von der Universität Regensburg referieren über den Transport von Wirkstoffen mithilfe geeigneter Nanopartikel.

Damit ist das Programm eine passende Ergänzung zur Forschungsarbeit der drei Abteilungen am HIPS, einer Außenstelle des Braunschweiger Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI). Prof. Rolf Müllers Schwerpunkt liegt auf der Suche nach neuen mikrobiellen Wirkstoffen, vornehmlich aus Myxobakterien (Abteilung Mikrobielle Naturstoffe). Prof. Rolf Hartmann konzentriert sich auf Pharmazeutische und Medizinische Chemie (Abteilung Wirkstoffdesign und Optimierung), und Prof. Claus-Michael Lehr untersucht den gezielten Wirkstofftransport zum Krankheitsherd (Abteilung Wirkstoff-Transport). Seit Januar 2011 entwickelt Dr. Andriy Luzhetskyy in seiner Nachwuchsgruppe neue Werkzeuge, mit denen sich bisher ungenutzte Gene der Bakteriengruppe der Actinomyceten untersuchen und möglicherweise für die Produktion von Naturstoffen einsetzen lassen.

„Im Zusammenhang mit dem Auf- und Ausbau des HIPS hat die Ministerpräsidentin des Saarlandes eine weitere Unterstützung beim Neubauvorhaben signalisiert“, sagt Prof. Rolf Müller, Geschäftsführender Direktor des HIPS und einer der Organisatoren des Symposiums. „Dies zeigt die große Bedeutung, die das Saarland der Wirkstoffforschung, dem HIPS und dem Forschungsstandort Saarbrücken zumisst und hilft uns, das Symposium als bedeutende Plattform zu etablieren.“

Weitere Informationen zum HIPS-Symposium finden Sie unter http://www.helmholtz-hzi.de/de/aktuelles/veranstaltungen/hips_symposium/.

Kontakt:
Claudia Thiele
Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS)
Universität des Saarlandes
Tel.: 0681 302-70240
info.hips@helmholtz-hzi.de

Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung:
Am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen Wissenschaftler die Mechanismen von Infektionen und ihrer Abwehr. Was Bakterien oder Viren zu Krankheitserregern macht: Das zu verstehen soll den Schlüssel zur Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe liefern.

Das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland:
Das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) ist eine Außenstelle des Helmholtz- Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig und wurde gemeinsam mit der Universität des Saarlandes im Jahr 2009 gegründet. Wo kommen neue nachhaltige Wirkstoffe gegen weit verbreitete Infektionen her, wie kann man diese für die Anwendung am Menschen optimieren und wie werden sie am besten durch den Körper zum Wirkort transportiert? Auf diese Fragen suchen die Forscher am HIPS mit modernsten Methoden der pharmazeutischen Wissenschaften Antworten.

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