Krebsstammzellen und Krebserkrankungen

Damit bergen sie ein großes Potenzial für medizinische Forschung und Therapie. „Folglich hält man heute Stammzellen für ein Wundermittel für künftige Entwicklungen, obwohl wir erst am Anfang eines umfassenden Verständnisses der Biologie von Stammzellen stehen“, sagte heue Prof. Walter Birchmeier, Forschungsgruppenleiter am Max-Delbrück-Centrum für molekulare Medizin vor der Presse.

Anlass ist der seit gestern laufende beim internationalen Kongress „Stem Cells in Development and Disease“ des MDC, der noch bis zum 14. September in Berlin-Buch stattfindet.

Das MDC erforscht die Entstehung von Herzkreislauf- und neuronalen Erkrankungen sowie ausgewählter Krebserkrankungen. Die moderne biomedizinische Forschung untersucht die komplizierten Vorgänge während der Embryogenese und der späteren Entwicklung des menschlichen Körpers auf molekularer Ebene. Der Forschung an Stammzellen kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu. „Dabei faszinieren uns nicht nur die Fragestellungen zur Natur der Stammzellen, sondern auch das außergewöhnlichen Potenzial, das diese Zellen für regenerative Therapien haben können“, so Birchmeier. Fehlfunktionen von Stammzellen haben – etwa bei Krebsstammzellen – Konsequenzen bei der Entstehung von Krankheiten.

Bei der Konferenz gehe es darum, Erkenntnisse der Entwicklungsbiologie für die biomedizinische Anwendung von Stammzellen einzusetzen, so der in der Krebsforschung engagierte Molekularbiologe weiter. Die Forscher arbeiten über grundlegende Fragestellungen an Stamm- und Krebsstammzellen des Menschen sowie in Modelsystemen (Fruchtfliegen, Plattwürmer, Fische, Mäuse). Ein Teil der Tagung beschäftigt sich mit Anwendungen von Stammzellen in der Regeneration von Geweben.

An der Konferenz nehmen rund 430 Forscher aus Europa und Übersee teil. „Deutsche Forscher, die hierzulande, aber zum Beispiel auch in den USA arbeiten, gehören zu den international anerkannten Fachleuten auf dem Gebiet der Stammzellen und sind in Europa führend“, sagte Birchmeier. Er wies darauf hin, dass etwa Rudolf Jaenisch mit seinem Labor in Cambridge (Massachusetts) wichtige Daten zur epigenetischen Regulation von Stammzellen und zur Reprogrammierung von Körperzellen erarbeitet hat (siehe Pressetext Jaenisch). Hans Schöler in Münster habe einen Schlüsselfaktor identifiziert, der embryonalen Stammzellen zur Erhaltung des undifferenzierten Zustandes dient (siehe Pressetext Schöler). Konferenzen mit internationaler Beteiligung zu den Grundlagen der Stammzellbiologie sind für die Weiterentwicklung dieser Forschungsrichtung in Deutschland von herausragender Bedeutung. Als Redner werden auch weitere international angesehene Expertinnen und Experten auftreten.

Stammzellforschung am MDC

Die Forschung des MDC ist vor allem auch darauf ausgerichtet, die im Labor gewonnenen Erkenntnisse in Zusammenarbeit mit Klinikern der Charité zur Entwicklung neuer therapeutischer Konzepte zu nutzen. Die Biologie der Stammzellen sowie der Krebsstammzellen liegen deshalb im Zentrum der Forschung des MDC des vergangenen Jahrzehnts und haben zu wichtigen Publikationen geführt. Neue Gruppen des MDC entwickeln und nutzen diese neuen Technologien vermehrt.

DETAILS über Arbeiten zur Stammzellforschung im MDC sowie curriculum vitae von Prof. Birchmeier siehe komplettes handout unter:

http://www.mwm-vermittlung.de/MDC2011.html

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