Konferenz in Luxemburg: „Europa als Bildungsraum und Wissensgesellschaft?“

Vom 22. bis 23. März 2012 diskutieren in Luxemburg unter anderen der polnische Autor Adam Krzeminski sowie Hans Walter Hütter, Präsident der Stiftung „Haus der deutschen Geschichte“, über „Europa als Bildungsraum und Wissensgesellschaft“.

Wie übersetzt sich Wissenschaft in Politik und Bildung? Kann es einen europäischen Wissenskanon geben? Kann man von einer europäischen Wissensgesellschaft sprechen, solange man so wenig über die Wege der Vermittlung zwischen Wissen und Bildung weiß? Diese und andere Fragen stehen im Zentrum der Konferenz, die sich mit dem Verhältnis von Wissen(schaft) und Bildung im europäischen Raum beschäftigt.

Zwar sind Bildung und Wissen zu Schlüsselwörtern der europäischen Integration geworden. Anders als in Fragen der Wirtschaft und der Politik werden Bildungsfragen vorwiegend auf nationaler Ebene verhandelt; Schule und Unterrichtsmedien unterliegen nach wie vor einem nationalen Rahmen. Unterschätzt wird unter anderem, welche Verständnis- und Übersetzungslücken sich auftun, wenn Wissen(-schaft) in Bildung übertragen wird – und dies auch noch in einem gesamteuropäischen Kontext. Die Tagung richtet ihren Blick deshalb auf Schulen, Universitäten und Museen, die durch die Vermittlung von Wissen einen entscheidenden Beitrag zur Bildung jedes Einzelnen und darüber hinaus zur Entwicklung einer nationalen und europäischen Identität leisten.

Experten aus Deutschland, Frankreich, Polen und Luxemburg – wie der bekannte polnische Autor Adam Krzeminski sowie der Präsident der Stiftung „Haus der deutschen Geschichte“, Hans Walter Hütter – widmen sich diesem Thema in theoretischen und empirischen Beiträgen. Auf dem Programm steht die Bildungspolitik in Europa, europäische Lernkulturen und digitalisierte europäische Forschungsräume genauso wie konkrete Projekte zur Entwicklung einer europäischen Zivilgesellschaft. So werden Konzepte wie ein Schulbuch für Europa (Simone Lässig) und ein Museum für Europa diskutiert.

In der Podiumsdiskussion am Donnerstagabend wird der Frage nachgegangen, wie eine europäische Wissensgesellschaft und eine aktive europäische Öffentlichkeit entstehen. Diskutieren werden Geschichtsdidaktiker, Soziologen, Journalisten und Lehrer.

Kooperation zwischen dem Georg-Eckert-Institut und dem Institut Pierre Werner

Die Konferenz ist Teil des Forschungsprojekts „Lost in Translation“, das vom Georg-Eckert-Institut gemeinsam mit weiteren Partnern realisiert und durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Es untersucht, wie sich die Vorstellungen von Europa im 20. Jahrhunderts verändert haben und wie Europa medial konstruiert und vermittelt wurde. Mit der Konferenz vermittelt das Georg-Eckert-Institut seine Arbeit in eine europäische Öffentlichkeit und Politik hinein und freut sich über die Zusammenarbeit mit dem europäischen Kulturinstitut Institut Pierre Werner. Mit seiner stark europäisch geprägten Schullandschaft und Politik bietet Luxemburg einen idealen Rahmen für die Veranstaltung,

Programm:
Tagung vom 22. bis 23.3.2012
Mit Simone Lässig, Georg-Eckert-Institut; Daniel Frandji, Forscher an der Ecole normale supérieure de Lyon; Daniel Tröhler, Professor an der Universität Luxemburg; Hans Walter Hütter, Stiftung Haus der deutschen Geschichte, Bonn; Christiane Biehl, Universität Köln; Laurent Dartigues, CNRS Lyon; Gabriele Kraft, Universität Göttingen
Podiumsdiskussion am 22.3.2012, 18:30
Mit Daniel Frandji (F) Soziologe, Simone Lässig (D) Historikerin, Adam Krzeminski (PL) Essayist, Guido Lessing (L) Geschichtsprofessor
Moderation: Roman Luckscheiter (D)
Ort: Abtei Neumünster, Salle E. Dune, 28, rue Münster, Luxemburg-Grund
In Zusammenarbeit mit dem Institut Pierre Werner. Gefördert vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Kontakt:
Regina Peper
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung
Celler Straße 3
38114 Braunschweig
Tel.: 0531-59099-54 oder
Email: peper@gei.de

Media Contact

Roderich Henry idw

Weitere Informationen:

http://www.gei.de

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