Konferenz über die energiereichsten Explosionen im Universum

Dabei geht es sowohl um die unmittelbare Strahlung als auch um Phänomene, die beim sog. Nachglühen auftreten, und ebenso um neue Erkenntnisse in der Theorie. Die Konferenz deckt damit alle Aspekte dieser extrem energiereichen Explosionen ab. Am Donnerstagmorgen gibt es die einmalige Gelegenheit für Medienvertreter, eine Reihe angesehener Forscher zu treffen und sie über ihre Ergebnisse, die auf dieser Konferenz vorgestellt werden, zu interviewen.

Gammastrahlenausbrüche sind die energiereichsten Explosionen im Universum, es handelt sich dabei wahrscheinlich um die sichtbaren Zeichen der Geburt von Schwarzen Löchern. Verschiedene Projekte liefern eine Fülle neuer Daten zu diesem immer noch rätselhaften Phänomen, und so bringt diese Konferenz Astrophysiker, Physiker, Neutrino- und Gravitationswellen-Forscher zusammen, um sowohl die neuesten Daten und Theorien zu diskutieren, als auch um über die Disziplinen hinweg Ideen auszutauschen. Dabei wird der gesamte Wellenlängenbereich betrachtet, verschiedene Arten von Signalen untersucht und diskutiert, wie GRBs als leistungsfähige Sonden eingesetzt werden können, um eine Vielzahl grundlegender Fragen zu untersuchen.

Die Fermi-Mission bietet eine beispiellose spektrale Abdeckung über sieben Größenordnungen in der Energie. Der Fermi Gamma-Ray Burst Monitor (GBM) wurde in enger Zusammenarbeit vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik, dem Marshall Space Flight Center in Huntsville, Alabama, USA, und Industriepartnern wie Jena-Optronik GmbH und Astrium gebaut. Am 11. Juni 2008 wurde er in die Erdumlaufbahn gebracht und hat zu außergewöhnlichen Ergebnissen geführt. In Anerkennung der hervorragenden Arbeit der Garchinger Hochenergie-Physiker wird die größte GRB-Konferenz diesen Jahres nächste Woche in München stattfinden, bei der eine Reihe von interessanten und zum Teil überraschenden Ergebnissen präsentiert werden.

Mit Fermi hat man in den hellsten GRBs eine neue spektrale Komponente entdeckt, die unser Bild von der prompten Emission in Frage stellen. Sylvain Guiriec vom NASA Goddard Space Flight Center und Felix Ryde vom Royal Institute of Technology in Stockholm präsentieren neueste Ergebnisse, was uns diese neue Daten über die Strahlungsprozesse bei Röntgen- und Gammastrahlen von diesen explodierenden Sternen erzählen können – und liefern so erste mögliche Erklärungen für diese rätselhaften Beobachtungen.

Der Swift-Mission sucht und lokalisiert GRBs in mehreren Frequenzbändern, was die Grundlage für alle Nachfolgebeobachtungen bei grundsätzlich allen Wellenlängen vom Boden aus darstellt. Die Ergebnisse dieser Nachfolgebeobachtungen bilden den anderen Schwerpunkt dieser Konferenz.

Bei einem besonders aufregenden Ereignis, GRB 120422, das erst vor zwei Wochen stattfand, entdeckten die Astronomen spektroskopisch eine Supernova nach dem Gamma-Ray Burst. Dies wird zwar von den Theoretikern schon seit 10 Jahren diskutiert, allerdings wurden in den letzten 15 Jahren aber nur eine Handvoll derartiger Ereignisse beobachtet. Eine besondere Diskussionsrunde zu diesem brandheißen Thema ist für Dienstagabend geplant.

Eine weitere mit Spannung erwartete Messung stammt von einem neuen, aber sehr kleinen Experiment namens GAP auf dem IKAROS Satelliten. Dies macht es möglich, die Polarisation der unmittelbaren Gamma-Strahlung mit einer bisher nie da gewesenen Genauigkeit zu vermessen, und eröffnet damit ein neues Fenster in der Analyse der Emissionsmechanismen der Gamma-Ray Bursts. Diese Ergebnisse werden von Daisuke Yonetoku von der Kanazawa University präsentiert.

Neben den klassischen optischen Beobachtungen bei Radio-Wellenlängen, werden auch hochenergetische TeV-Emissionen, Neutrinos und Gravitationswellen nach GRB-Signaturen durchsucht. Markus Ahlers von der UW-Madison wird die jüngste Analyse von Daten aus dem IceCube Neutrino-Detektor am Südpol präsentieren und darlegen, welche Informationen diese in Bezug auf die Eigenschaften von Gamma-Ray Bursts liefern können.

Am Donnerstagmorgen, 10:30, werden die Organisatoren eine ausgewählte Anzahl von Forschern für ein Treffen mit Medienvertretern zusammenbringen. Wenn Sie Interesse haben, an diesem Treffen teilzunehmen, oder wenn Sie an der Konferenz als Ganzes teilnehmen möchten, kontaktieren Sie bitte Dr.

Hannelore Hämmerle (Details unten).

Mehr Informationen zur GRB 2012 Konferenz:
Webseite: http://www.mpe.mpg.de/events/GRB2012
Termin: 7. bis 11. Mai 2012
Veranstaltungsort: Münchner Künstlerhaus, Lenbachplatz 8, München
Kontakt:
Dr. Hannelore Hämmerle
Pressesprecherin
MPI für extraterrestrische Physik
Giessenbachstraße
85748 Garching
+49 (89) 30 000 3980
hannelore.haemmerle@mpe.mpg.de
Dr. Arne Rau & Dr. Jochen Greiner
GRB 2012 Veranstalter
MPI für extraterrestrische Physik
Giessenbachstraße
85748 Garching
+49 (89) 30 000 3851
+49 (89) 30 000 3847
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Dr. Hannelore Hämmerle MPI für extraterrestrische Physi

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