Komplexe Strömungen für die Industrie besser verstehen: Konferenz zu Mehrphasen-Strömungen

Mehrphasen-Strömungen – also Strömungen, bei denen Gase, Flüssigkeiten oder Feststoffe nebeneinander fließen – werden in vielen Industriezweigen genutzt, wo sie die Effizienz und Sicherheit von Produktionsprozessen beeinflussen.

Dazu gehören die Energieerzeugung, die Kerntechnik, die Lebensmittel- oder chemische Industrie. Um Anlagen zu planen, Prozesse zu optimieren und Sicherheitsanalysen durchzuführen, werden Computer-Simulationen zunehmend wichtiger. Bei einfachen Strömungen, die nur aus einer Phase wie Gas bestehen, sind sogenannte CFD-Programme (Computational Fluid Dynamics, dt. numerische Strömungssimulation) bereits weit verbreitet.

Sie werden z. B. angewendet, um den Luftwiderstand bei Flugzeugen und Autos zu optimieren. Für komplexe Strömungen, die aus mehreren Phasen bestehen, gibt es dagegen noch Entwicklungsbedarf. International wird deshalb stark daran geforscht, CFD-Methoden auch für solche Strömungen zu entwickeln.

Die einmal jährlich durch das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) und den Softwarerentwickler ANSYS veranstaltete Konferenz „Multiphase Flow Conference and Short Course“ ist eine wichtige Plattform zum Austausch über neueste Erkenntnisse auf dem Gebiet der Simulation, experimentellen Untersuchung und Anwendung von Mehrphasen-Strömungen. Sie findet in diesem Jahr zum zehnten Mal statt. Konferenzbeiträge können noch bis 5. April eingereicht werden (www.multiphase-conference.com/). Das Konferenzprogramm beinhaltet auch einen „Short Course“, der Kenntnisse über moderne Methoden bei Experiment und Simulation vermittelt. Er richtet sich gleichzeitig an Ingenieure und Techniker, Chemiker und Physiker.

Am HZDR als Gastgeber der Konferenz werden die Grundlagen von komplexen Mehrphasen-Strömungen erforscht. Die Wissenschaftler verfügen über modernste Anlagen und entwickeln innovative Messtechniken, um Strömungen unter realitätsnahen Bedingungen experimentell zu untersuchen und dabei Daten mit einer hohen räumlichen und zeitlichen Auflösung zu gewinnen. Eine theoretisch arbeitende Abteilung beschäftigt sich mit der Simulation von praxisrelevanten Strömungsprozessen.
Weitere Informationen
Dr. Dirk Lucas
Institut für Fluiddynamik
Tel. 0351 260-2047
d.lucas@hzdr.de

Pressekontakt
Dr. Christine Bohnet
Pressesprecherin
Tel. 0351 260-2450 oder 0160 969 288 56
c.bohnet@hzdr.de

Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf
Bautzner Landstr. 400
01328 Dresden

Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) hat das Ziel, langfristig ausgerichtete Spitzenforschung auf gesellschaftlich relevanten Gebieten zu leisten. Folgende Fragestellungen stehen hierbei im Fokus:
– Wie verhält sich Materie unter dem Einfluss hoher Felder und in kleinsten Dimensionen?
– Wie können Tumorerkrankungen frühzeitig erkannt und wirksam behandelt werden?
– Wie nutzt man Ressourcen und Energie effizient und sicher?

Zur Beantwortung dieser wissenschaftlichen Fragen werden fünf Großgeräte mit teils einmaligen Experimentiermöglichkeiten eingesetzt, die auch externen Nutzern zur Verfügung stehen.

Das HZDR ist seit 1.1.2011 Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Es hat vier Standorte in Dresden, Leipzig, Freiberg und Grenoble und beschäftigt mehr als 800 Mitarbeiter – davon ca. 400 Wissenschaftler inklusive 140 Doktoranden.

Media Contact

Dr. Christine Bohnet idw

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