Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel
Vom Freiwilligendienst bis zum privatisierten Sozialkonzern: Die Infrastruktur des modernen Wohlfahrtsstaats hat sich in den vergangenen Jahrzehnten massiv gewandelt. Die Sektion Sozialpolitik der Deutschen Gesellschaft für Soziologie widmet ihre Jahrestagung mit dem Titel „Infrastrukturwandel im Wohlfahrtsstaat: Formen, Prozesse, Konsequenzen“ daher auch diesen aktuellen Entwicklungen und beleuchtet unter anderem die Bereiche Jugendhilfe, Stadtpolitik und Gesundheitswesen.
Die zu diskutierenden Fragen sind vielfältig: Sind Innovationen wie Freiwilligenzentren oder das, was derzeit unter dem Stichwort „Social Entrepreneurship“ verhandelt wird, Fluch oder Segen? Was bedeutet es für die Gesellschaft, wenn Krankenkassen zu Versicherungsunternehmen mutieren und die soziale Frage immer öfter betriebswirtschaftlich betrachtet wird? Und verändern sich mit den Mitteln, die Wohlfahrtsstaaten einsetzen, auch ihre Ziele?
Neben ausgewiesenen Referenten aus dem Inland sprechen auch internationale Experten auf der Tagung. So ziehen Rik van Berkel von der Universität Utrecht und Paola Mattei von der Universität Oxford einen Vergleich zwischen infrastrukturellen Umbautendenzen in ausgewählten westlichen Wohlfahrtsstaaten. Solche Tendenzen werden jedoch nicht nur wissenschaftlich, sondern auch aus der Perspektive von Praktikern beleuchtet: Am zweiten Veranstaltungstag diskutieren unter anderem Vertreter der kommunalen Altenhilfe, der wohlfahrtsverbandlichen Jugendhilfe und der Bundesagentur für Arbeit auf einem Podium über ihre Sicht der Dinge.
Organisiert wird die Jahrestagung der Sektion Sozialpolitik von der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS). Die DGS ist die Vereinigung wissenschaftlich qualifizierter Soziologinnen und Soziologen Deutschlands mit mehr als 2.100 Mitgliedern. Ihr gehören ungefähr vier Fünftel aller deutschen Soziologinnen und Soziologen an.
Die Tagung „Infrastrukturwandel im Wohlfahrtsstaat: Formen, Prozesse, Konsequenzen“ wird vom Institut für Sozialwesen der Universität Kassel ausgerichtet und findet am 6. und 7. Oktober 2011 im Gießhaus der Universität Kassel in der Mönchebergstr. 5 statt.
Anmeldung und weitere Informationen:
http://www.soziologie.de/?id=533
Anmerkung an die Redaktionen:
Eine Pressekonferenz ist für den 6. Oktober um 12.15 Uhr geplant und wird neben dem Gießhaus der Uni Kassel in der Mönchebergstr. 7, Raum 608, stattfinden. Eine gesonderte Einladung geht Ihnen noch zu.
Info
Prof. Dr. Ingo Bode
Universität Kassel
Fachbereich 1 – Humanwissenschaften
Institut für Sozialwesen
Tel.: 0561/804-2923
E-Mail: ibode(at)uni-kassel.de
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