Irrwege: Zur Ästhetik und Hermeneutik des Fehlgehens

Von der Odyssee bis zum Ulysses und darüber hinaus bildet die Erfahrung vom Weg abzukommen, die Orientierung zu verlieren, einen der grundlegenden, immer wieder aufgenommenen und variierten Gegenstände des Erzählens.

Der Irrweg gibt dabei nicht allein ein abenteuerliches Thema, sondern vor allem auch ein narratives Strukturmodell an die Hand: Indem er sich als Komplikation zwischen Anfang und Ende, Ausgangs- und Zielpunkt schiebt, öffnet er jenen Raum, in dem sich das Erzählen erst entfalten kann. Vor diesem Hintergrund möchte die Tagung „Irrwege. Zur Ästhetik und Hermeneutik des Fehlgehens“ den Irrweg als ein elementares artistisches Bewegungsmuster in den Blick nehmen.

Allem Anschein nach unterhält der Irrweg eine grundsätzliche Affinität zur Sphäre der Kunst. Als Prototyp einer freien, nicht gegängelten Bewegung, als „holdes Irren“ (Goethe) rückt er etwa in eine eigenwillige Nähe zum Begriff der Anmut. Die Surrealisten wiederum erheben es zu einem ihrer vornehmsten Programmpunkte, sich „die Irrtümer meiner Finger die Irrtümer meiner Augen nicht mehr [zu] versagen“ (Louis Aragon). Die Tagung möchte somit nicht zuletzt der Frage nachgehen, wie es um die Potentiale des Irrens bestellt ist, respektive inwieweit sich Irrweg und „rechter Weg“ auf den Spielfeldern der Kunst aneinander relativieren.

Die Tagung findet vom 6. bis 8. Oktober 2008 im Philosophicum, Alter Fakultätssaal, Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt. Die interessierte Öffentlichkeit ist hierzu herzlich eingeladen!

Kontakt und Informationen:
Kerstin Rüther, M.A.
Ältere Literaturgeschichte
Deutsches Institut
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Tel. 06131 39-24751 oder 39-24752
E-Mail: ruether@uni-mainz.de

Media Contact

Petra Giegerich idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-mainz.de

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