Internationale Ökologenkonferenz zeigt Wege in eine nachhaltige Zukunft auf

Das Ziel einer zukunftsorientierten Entwicklungspolitik müsse die Umwandlung der globalen Gesellschaft hin zu nachhaltigem Konsum und Nutzung der Lebensräume und Naturressourcen sein, so die Position der GfÖ in ihrer Deklaration. Dafür der Politik das beste verfügbare ökologische Wissen zugänglich zu machen sei eine „Verpflichtung einer Gesellschaft für wissenschaftliche Ökologie“, meint Prof. Volkmar Wolters, Präsident der Gesellschaft für Ökologie (GfÖ), im NeFo-Interview.

Entsprechend stehen bei der Tagung neben dem rein wissenschaftlichen Austausch viele gesellschaftsrelevante Themen im Zentrum. Denn die Forschung habe gezeigt, dass Aspekte des menschlichen Wohlergehens wie etwa Gesundheit, Nahrungsversorgung oder Katastrophenbekämpfung, auch wenn sie auf den ersten Blick wenig Berührungspunkte mit der Ökologie hätten, von einer intakten und vielfältigen Umwelt abhingen, schreibt Wolters im Vorwort des Tagungsprogramms. „Dieses enge Wechselspiel von Natur und Gesellschaft beeinflusst immer mehr die Richtung der Forschung und praktischen Arbeit der Ökologen“,

Prof. Christian Ammer, Waldökologe an der Universität Göttingen und Leiter der diesjährigen Jahrestagung, wertschätzt die Möglichkeiten, als Wissenschaftler zu einer Politik mit Ziel einer nachhaltigen Zukunft beitragen zu können. „Da Wissenschaftlern eine hohe Glaubwürdigkeit zugerechnet wird, ist das Potential globaler Politikschnittstellen im Umweltbereich gar nicht zu überschätzen“, so Ammer. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden in Wolters Augen jedoch noch zu wenig umgesetzt, beispielsweise im Rahmen einer nachhaltigen Agrarpolitik: „Es gibt schon viele erfolgversprechende Lösungsstrategien, aber sie finden nur wenig Gehör.“

Dies könnte unter anderem daran liegen, dass in den globalen Umweltpolitikprozessen der UN die lokale Ebene bisher zu wenig Beachtung fand. „Letztlich ist aber der Globale Wandel die Summe einer Vielzahl lokaler und regionaler Veränderungen, denen man nur auf diesen Ebenen angemessen begegnen kann“, so Wolters im Interview. In ihrer Stellungnahme zu den Entwürfen der neuen UN-Entwicklungsziele rät die GfÖ deshalb zur Aufnahmen von lokalen Maßnahmen zur Erreichung der Ziele.

Das vollständige NeFo-Interview mit Prof. Wolters und Prof. Ammer finden Sie unter http://www.biodiversity.de/index.php/fuer-presse-medien/experteninterviews

Die Gesellschaft für Ökologie e.V. (GfÖ) ist mit etwa 1400 Ökologinnen und Ökologen vorwiegend aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die weltweit drittgrößte Vereinigung zur Förderung der Forschung und Ausbildung im Bereich der Ökologie. Wie international die Forschungslandschaft in diesem Bereich geworden ist und wie viele Menschen aus aller Welt an deutschen Instituten zur Vergrößerung des Wissens über die Zusammenhänge in der Natur beitragen, zeigen die Jahrestagungen der GfÖ eindrucksvoll. Mit über 500 Vorträgen aus den verschiedensten Themenbereichen bietet sie eine hervorragende Möglichkeit, sich auf den aktuellen Stand der ökologischen Forschung zu bringen. Die Tagungssprache (wissenschaftliche Beiträge) ist Englisch.

Journalisten sind während der gesamten Tagung herzlich willkommen und erhalten kostenlosen Zutritt. NeFo unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit der diesjährigen Jahrestagung. So haben wir gemeinsam mit der Pressestelle der GfÖ das Tagungsprogramm ausgewertet. Die Deklaration der GfÖ zu den UN-Entwicklungszielen und eine Auswahl an potenziell medienrelevanten Beiträgen steht unter http://gfoe.org/de/pressemitteilungen zum Download bereit. Dort finden Sie auch ein kommentiertes Tagungsprogramm sowie Pressemitteilungen zur Tagung und zu den ausgewählten wissenschaftlichen Beiträgen. Das ausführliche Programm und weitere Informationen zur Tagung finden Sie unter http://www.gfoe-2015.de.

Kontakt:
Sebastian Tilch
NeFo-Pressereferent
Telefon: 0341-235-1062
E-Mail: sebastian.tilch@ufz.de

Netzwerk-Forum zur Biodiversitätsforschung Deutschland Projekt zur inter- und transdisziplinären Vernetzung und Sichtbarmachung der Biodiversitätsforschung in Deutschland über Institutionsgrenzen hinweg. Es wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF und maßgeblich durchgeführt durch das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig – UFZ sowie das Museum für Naturkunde Berlin (Leibniz-Gemeinschaft).

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