Internationale Konferenz "Ethik und Nanotechnologie"

Doch wo sind die Risiken und Grenzen dieser Technologie? Darf man alles verwirklichen, was technisch möglich ist? Diesen Fragen stellen sich namhafte Wissenschaftler am 17. und 18. Juni auf der internationalen Konferenz „Size Matters 2009“ in Saarbrücken.

Die Konferenz wurde unter anderem von den Saarbrücker Professoren Uwe Hartmann und Ulrich Nortmann sowie dem Netzwerk NanoBioNet organisiert. Die Experten der Tagung kommen aus Naturwissenschaft und Medizin sowie aus der Philosophie, Theologie und Rechtswissenschaft.

Ethische Fragen wurden in den vergangenen Jahren vor allem diskutiert, wenn es um Stammzelltherapien, genmanipulierte Nahrung oder um die Nutzung der Kernkraft ging. Dabei ging es meist darum, ob und wie neue Technologien die Gesundheit und Umwelt bedrohen. Viele dieser ethischen Fragen und Antworten können auf die Nanotechnologie übertragen werden.

Die Wissenschaft der kleinsten Teilchen hat aber auch Besonderheiten, die die Ethiker vor ganz neue Herausforderungen stellen. Das liegt neben der rasanten technologischen Entwicklung der Nanopartikel, vor allem in neuen Materialien und medizinischen Anwendungen, auch an den neuen Überwachungs- und Kontrollmöglichkeiten der Nanotechnologie, die zum Beispiel militärisch genutzt werden könnten.

Dies wirft eine Reihe von allgemeinen und medizinischen Fragen auf, die auf dem Kongress in Saarbrücken diskutiert werden sollen: Sollen technische Möglichkeiten forciert werden, mit denen man direkten Zugang zum menschlichen Nervensystem erhält? Bis zu welchem Grad sind „technische“ Verbesserungen des Menschen erstrebenswert? Welches Wissen haben wir darüber, ob und wie neuartige Nanopartikel in die Nahrungskette oder Umwelt gelangen können? Die Wissenschaftler wollen außerdem diskutieren, ob Erfahrungen aus früheren Diskussionen für die aktuelle Nanotechnologie-Debatte hilfreich sind.

Auf der Konferenz „Size Matters“ in Saarbrücken werden Wissenschaftler aus ganz unterschiedlichen Disziplinen den aktuellen Stand der Forschung präsentieren. Außerdem stellen sich die Wissenschaftler einer Diskussion mit der Öffentlichkeit. Darüber hinaus soll eine „Saarbrücker Erklärung“ einen Leitfaden für die weitere Behandlung ethischer Fragestellungen im Bezug auf die Nanotechnologie liefern.

Fragen beanwortet:

Prof. Dr. Uwe Hartmann
Lehrstuhl für Experimentalphysik
(0681) 302-3799
u.hartmann@mx.uni-saarland.de

Media Contact

Friederike Meyer zu Tittingdorf idw

Weitere Informationen:

http://www.sizematters2009.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Mehr Prozess- und Produktinnovationen in Deutschland als im EU-Durchschnitt

Mehr als jedes 3. Unternehmen (36 %) in Deutschland hat zwischen 2018 und 2020 (aktuellste Zahlen für die EU-Länder) neue Produkte entwickelt, Neuerungen von Wettbewerbern imitiert oder eigene Produkte weiterentwickelt….

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Partner & Förderer