Innovationen aus der Computergraphik auf den Chemnitzer Linux-Tagen

3D-Welten im Internet schnell und Ressourcen schonend darstellen zu können, war bisher ein Traum – bald wird es mit XML3D kein Problem mehr sein.

Das DFKI stellt auf den Chemnitzer Linux-Tagen (13.-14- März 2010) aktuelle Projekte des Visualisierungszentrums am DFKI, wie das eigens entwickelte XML3D-Format vor (Vortrag Rainer Jochem am Sonntag, 14.03., 10:00 Uhr, Raum V3).

Dieses soll es ermöglichen, mit einfachen Webtechniken interaktive 3D-Inhalte im Internet zu erstellen. XML3D ist ein auf X3D basierendes 3D-Format, welches sehr eng in die aktuelle Webtechnologie integrierbar ist. Es verwendet vorhandene DOM-Datenmodelle, das gleiche Scripting-Interface und das gleiche Event-Modell, wodurch Millionen von Webentwicklern direkt in der Lage sind, interaktive 3D-Inhalte zu erstellen. Ein höchst flexibler 3D-Szenengraph verwaltet und pflegt den 3D-Teil des DOM-Modells und kann wiederum HTML/XML-Inhalte integrieren.

Das Format ist dabei unabhängig von der konkreten Implementierung des Renderings, wie z.B. Raytracing, Rasterisierung oder Hybrides Rendering. Das Ziel ist es, hochwertige, industrietaugliche und interaktive 3D-Grafik zum Bestandteil des Webs in Form eines nativen Datentyps korrespondierend zu Text, Bildern und Video zu machen. Eine Implementierung dieser Technik läuft bereits in einer angepassten Version von Firefox.

BALLView ist eine Anwendung zum molekularen Modellieren und Visualisieren. Werkzeuge zum Betrachten und Editieren von Molekülen sind ein wichtiger Bestandteil von vielen Anwendungen in der Bioinformatik, Chemie und Pharmazie. Bei der Entwicklung neuer Medikamente dient die Technik dazu, den Forschern eine akkurate räumliche 3D-Repräsentation von molekularen Strukturen zu bieten. Kombiniert mit der Raytracing-Engine RTfact können diese komplexen Strukturen mit hoher Qualität in Echtzeit dargestellt werden. BallView wird unter GPL sowohl für Linux als auch Windows und MacOS angeboten.

Virtuelle Realität wird bereits seit Jahren als Werkzeug im Ingenieurwesen eingesetzt, um komplexe Sachverhalte begreifbarer zu machen und Entscheidungen anhand hochpräziser und maßstabsgetreuer Modelle treffen zu können. Im Visualisierungszentrum werden diese Konzepte auf die Stadtplanung übertragen, um neue Werkzeuge und Prozesse zu entwickeln, die den Weg von der Planzeichnung zum 3D-Modell vereinfachen. Erste erfolgreiche Anwendungen aus dem Saarbrücker Stadtplanungsprojekt „Stadtmitte am Fluss“ und von der Rekonstruktion der historischen Festungsstadt Saarlouis können auf den Chemnitzer Linux-Tagen am Stand 345 bestaunt werden.

DFKI-Pressekontakt
Reinhard Karger, M.A.
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH
Campus D 3.2
D-66123 Saarbrücken
Tel.: +49 (0)681-302 5253
Mobil: +49 (0)151 15674571
E-Mail: reinhard.karger@dfki.de
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