Immunsystem und Krebserkrankungen: Internationale Tagung zum 10. Mal in Halle

In der Entwicklung von Strategien zur Behandlung von Krebserkrankungen spielt das Immunsystem eine besondere Rolle. Einerseits schützt es vor der Entstehung von Tumoren, andererseits kann es bei Versagen auch die Tumorbildung fördern.

Zwischen Tumorzellen und dem Immunsystem kommt es zu Wechselwirkungen. Ärzte und Forscher verfolgen weltweit verschiedene Strategien, um die Wachstumssignale einer Krebszelle zu hemmen, die Erkennung eines Tumors durch das Abwehrsystem zu verbessern, das Immunsystem zu aktivieren und um die Ansprechraten einer Tumor-/Immuntherapie zu verfolgen.

In den letzten Jahren haben neue innovative Immuntherapien aufgrund der vielversprechenden klinischen Daten an Akzeptanz im Vergleich zur herkömmlichen Strahlen- und Chemotherapie sowie auch den neuen ziel-gerichteten Substanzen gewonnen.

Dies beruht unter anderem auf der Entwicklung von sogenannten Checkpoint-Antikörpern, die die Blockierung der T-Zellantwort von Tumorpatienten aufheben. Deshalb werden Antikörper, die diese negativen Signale hemmen, als Moleküle des Jahres 2013 bezeichnet.

Wie die Tumortherapie durch diese Checkpoint-Antikörper, aber auch durch andere innovative Strategien verbessert werden kann, darüber tauschen sich am 23. und 24. Mai 2014 in Halle wieder weltweit führende Immunologen, Krebsforscher und Onkologen aus:

Das Symposium „Tumor Immunology meets Oncology“ findet diesmal zum 10. Mal statt und feiert damit ein kleines Jubiläum. Es wird vom halleschen Institut für Medizinische Immunologie (Direktorin Prof. Dr. Barbara Seliger), einem der 4 deutschen FOCIS Center of Excellence, organisiert.

Neben der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt auch erstmalig die internationale Gesellschaft für Immuntherapie von Krebserkrankungen (Society for Immunotherapy of Cancer aus den USA) die Veranstaltung, was die internationale Bedeutung dieses Symposiums unterstreicht. Der Kongress findet im Universitätsklinikum Halle (Saale), Ernst-Grube-Straße 40, Lehrgebäude, statt. Die Kongresssprache ist Englisch.

Das Symposium vernetzt tumorbiologische und -immunologische Wissenschaft miteinander und strebt den Brückenschlag zwischen klinischer Arbeit und der Grundlagenforschung an. Hochkarätige Ärzte und Forscher unter anderem aus Deutschland, USA, Frankreich, Schweden, Italien, Norwegen, Israel, Dänemark, Niederlande und Irland haben ihre Teilnahme als Sprecher zugesagt.

Media Contact

Jens Müller idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.uni-halle.de

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