Im Spannungsfeld von Biologie und Modellierung

Im Jahr 2013 richtete der Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Darmstadt das bundesweit erste Fachgebiet für Bioinspirierte Kommunikationssysteme ein. Seit rund vier Jahren forschen nun unter Leitung von Professor Heinz Koeppl Biologinnen und Biologen und Ingenieurinnen und Ingenieure gemeinsam.

Der LOEWE-Schwerpunkt CompuGene, den Professor Koeppl gemeinsam mit Professorin Beatrix Suess leitet, zeigt beispielhaft das Potenzial dieses interdisziplinären Forschungsansatzes. Diesem Spannungsfeld zwischen Biologie und Modellierung widmet sich auch die internationale Konferenz CMSB, die nächste Woche in Darmstadt zum fünfzehnten Mal stattfindet wird.

Professor Heinz Koeppl, Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Darmstadt und Ausrichter der diesjährigen CMSB-Konferenz, über die Schwerpunkte der Veranstaltung:

Herr Professor Koeppl, welche zentralen Fragestellungen stehen im Mittelpunkt der internationalen CMSB-Konferenz?

Die CMSB ist eine etablierte Plattform für den Austausch zwischen Experten im Bereich der mathematischen Modellbildung und Biologen. Insbesondere stellt die CMSB die Hauptkonferenz dar, in der Informatiker aus dem Bereich der formalen Methoden („formal methods“) neue Werkzeuge zur Analyse von molekularbiologischen Prozessen vorstellen. Im Gegensatz zur Bioinformatik, dem klassischen Anwendungsfeld der Informatik in der Biologie, stehen dabei dynamische, verteilte Prozesse und deren mathematische Abstraktion im Vordergrund.

Warum eignet sich Darmstadt als Tagungsort?

Wie in Cambridge (GB) im letzten Jahr findet die CMSB auch dieses Jahr an einem Ort mit starker technischer Prägung statt. Die TU Darmstadt forciert seit Jahren die fachübergreifende Forschung und passt somit hervorragend zum Profil der CMSB. Zusätzlich haben wir mit dem aktuell laufenden LOEWE-Schwerpunkt CompuGene eine international sehr sichtbare Initiative in diesem Forschungsbereich.

Welche Ergebnisse erwarten Sie sich von der Tagung?

Eingereichte Arbeiten wurden bereits nach einem selektiven Begutachtungsprozess in den Springer Lecture Notes in Computer Science abgedruckt und dienen als Basis für die Tagung. Welche konkreten Ergebnisse die Tagung selbst hervorbringen wird, ist schwer abzuschätzen. Man kann den Teilnehmern nur eine angenehme Atmosphäre bieten und genug Zeit für die wissenschaftliche Diskussion vorsehen. Der Rest steht in den Sternen.

Media Contact

Silke Paradowski idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.tu-darmstadt.de/

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