Grünkohl für unser Augenlicht

Können Vitamine aus dem Supermarkt unsere Gesundheit fördern und gar unser Leben verlängern? Oder sind die künstlich hergestellten Nahrungsergänzungsmittel womöglich gefährlich, ist von ihrem Verzehr abzuraten?

Der Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Michael Ristow von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Prof. Dr. Hans K. Biesalski von der Universität Hohenheim werden sich am Freitag (12.03.) ab 14.30 Uhr im Hörsaal 1 auf dem Uni-Campus (Carl-Zeiß-Str. 3) gegenüberstehen, um in einem Streitgespräch über Sinn oder Unsinn von Nahrungsergänzungsmitteln zu debattieren. Das öffentliche Streitgespräch gehört zum Programm des 47. Wissenschaftlichen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, zu dem vom 11. bis 12. März nach Jena eingeladen wird.

Im Mittelpunkt des Kongresses stehen die ernährungsassoziierten Erkrankungen des Menschen – das heißt Krankheiten, die durch unsere Ernährung beeinflusst werden. „Diese Beeinflussung kann sowohl negativ als auch positiv sein“, sagt PD Dr. Volker Böhm. Der Ernährungswissenschaftler von der Uni Jena ist gemeinsam mit Prof. Dr. Gerhard Jahreis wissenschaftlicher Leiter des Kongresses, der zum wiederholten Male in Jena stattfindet. Die Jenaer Ernährungswissenschaftler können am Donnerstag (11.03.) 140 Referenten begrüßen, die im Campus 60 Vorträge halten und ihre Ergebnisse auf 87 Postern den 600 Teilnehmern präsentieren werden. Der diesjährige Kongress bietet insbesondere jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Gelegenheit, ihre Forschungsergebnisse der Fachwelt vorzustellen.

Zu den aktuellen Schwerpunkten der Jenaer Wissenschaftler gehört die altersbezogene Makula-Degeneration, die krankhafte Veränderung des gelben Flecks der Augennetzhaut. Die Patienten verlieren ihre Sehschärfe und sind deshalb extrem in ihrer Mobilität eingeschränkt. „Diese Krankheit zählt in den westlichen Industriegesellschaften zu den häufigsten Ursachen für Sehbehinderungen“, sagt Volker Böhm. In der von Böhm geleiteten Arbeitsgruppe Bioaktive Pflanzenstoffe wird der Einfluss der Ernährung auf diese Erkrankung untersucht. Dabei konnten die Wissenschaftler aus Jena zeigen, dass luteinhaltige Nahrung das Makulapigment in seiner Ausdehnung vergrößert und damit dem Auge mehr Schutz bietet. Lutein ist ein Carotinoid, so werden die natürlichen Farbstoffe genannt, die eine gelbe bis rötliche Färbung verursachen. Lutein kommt u. a. in Grünkohl, Spinat und grünem Salat vor. Ob eine spezielle Ernährung mit hohen Gaben natürlichen Luteins auf lange Sicht das Krankheitsbild der Makula-Degeneration beeinflussen kann, müssen die Wissenschaftler noch erforschen. Die ersten Ergebnisse ihrer Studie werden sie auf dem Kongress vorstellen.

Hinweis für Journalistinnen und Journalisten:
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) lädt zu einem Pressegespräch ein am Donnerstag (11. März) von 13.00 bis 13.45 Uhr im Berliner Saal 1 des Steigenberger Hotels Esplanade, Carl-Zeiß-Platz 4.
Kontakt:
PD Dr. Volker Böhm
Institut für Ernährungswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Dornburger Straße 25, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 949633
E-Mail: volker.boehm[at]uni-jena.de

Media Contact

Stephan Laudien idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-jena.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

So soll risikoreiche generative KI geprüft werden

Die beschlossene KI-Verordnung der EU sieht vor, dass Künstliche-Intelligenz-Modelle (KI) „für allgemeine Zwecke mit systemischem Risiko“ besonders strikt überprüft werden. In diese Modellkategorie gehören auch populäre generative KI-Modelle wie GPT4…

Partner & Förderer