Das größte Hubschauber-Event aller Zeiten im Raum Graz

Insgesamt neun zivile und militärische, private wie im öffentlichen Einsatz stehende Hubschrauber werden am Himmel über Graz kreisen und gleich neben der FH JOANNEUM in Eggenberg landen. Die PilotInnen stehen den ganzen Tag über jedem Interessierten Rede und Antwort.

Am Flugsimulator üben sich jugendliche Enthusiasten gegen die besten Kunstflieger. Und ein flugfähiger Dreidecker, Baujahr 1917, benannt nach dem legendären Roten Baron „Baron von Richthofen“, begeistert Erwachsene wie Kinder.

Luftfahrt 11 – ein interdisziplinärer Event

„Wir setzen mit diesem Event“, so DI Bruno Wiesler, Studiengangsleiter Luftfahrt/Aviation an der FH JOANNEUM, „sozusagen interdisziplinär Kräfte in Bewegung: Für unseren Studiengang ist es wichtig, nicht nur Luftfahrttechniker bzw. Wirtschaftsingenieure auszubilden, sondern auch Allgemeinbildung zu vermitteln. Deshalb zeichnet dieses Event besonders die Kooperation der verschiedenen Studiengänge aus: Angefangen bei Luftfahrt-Studierenden über angehende Journalisten bis hin zu zukünftigen Designern sind unterschiedliche Fachleute in das Projekt involviert. Damit forcieren wir Allgemeinbildung und ermöglichen Einblicke in andere Studien. Das ist von höchster Priorität. Zudem lernen die Studierenden während der Ausrichtung des Events mit betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen umzugehen.“

Luftfahrt 11, in diesem Jahr bereits zum dritten Mal am Studiengang Luftfahrt/Aviation der FH JOANNEUM organisiert, ist heuer auch ganz „Offizielles Warm-Up für die AirPower11“ und damit sozusagen eine Vorveranstaltung für eine der größten Flugschauen Europas. „Dieser Event im Herzen von Graz“, erläutert Oberst Alfred Moser, MSD, im Österreichischen Bundesheer verantwortlich für das Rahmenprogramm zur AirPower11, „ist eine Demonstration der Vielfalt des Luftfahrtwesens an sich und somit hervorragend als Einstimmung für die AirPower11 geeignet.“ Die Zusammenarbeit des Studiengangs mit dem Österreichischen Bundesheer ist auch abseits dieses Events bei Diplomarbeiten und Pflichtpraktika sehr eng.

Fliegen als Faszination begreifen

Die Vielfalt der Luftfahrt und die Faszination jedes einzelnen Flugerlebnisses für Besucherinnen und Besucher begreifbar und erfahrbar machen. Diesem Motto fühlen sich alle Partner der Veranstaltung Luftfahrt11 verpflichtet.

„So einfach das Fliegen im Grunde ist, so kompliziert ist der Zugang dazu“, führt Michael Gaisbacher, Präsident des Österreichischen Aeroclub, Landesverband Steiermark aus. „In den Köpfen so vieler Menschen scheint der Flugsport Lichtjahre entfernt. Veranstaltungen wie Luftfahrt11 dienen uns als perfekte Plattform, Flugsport-Interessenten den kürzesten Weg zur geplanten Flugsportart zu zeigen. Ob Ballon, Fallschirm, Segelflug, Hänge-Paragleiten oder Motorflug, fast jede Fliegerkarriere beginnt bei einem unserer Vereine oder Modellflugclubs. Daher geht mein großer Dank an die Verantwortlichen dieses Events. Damit können wir mit dem Flugsport in die Stadt zu den Menschen kommen, um diese wieder auf unsere Flugplätze einzuladen.“

Geschichte als Spannungsbogen

Mit Eberhard Fritsch, 68-jähriger, Luftfahrt begeisterter Pensionist, und Björn Bernreiter, 11-jähriger Schüler, sind der älteste und der jüngste aktive Teilnehmer auch bei der Programmvorstellung des Events Luftfahrt11 dabei. Sie stehen für zwei extreme Pole des Luftfahrtgeschehens: Luftfahrttechniker von heute arbeiten auf der Basis allgemeiner physikalischer Gesetze, die vor 100 Jahren erstmals in die Praxis des Fliegens umgesetzt worden sind. Avionik und Flugzeugleichtbau, bestimmende Elemente moderner Ausbildung von Flugzeugtechnikern, wären ohne die gesammelten Erfahrungen der Pioniere des Flugzeugbaus nicht denkbar.

Unzählige Arbeitsstunden hat Eberhard Fritsch in die Restaurierung des Dreideckers Fokker DR1 „Baron von Richthofen“ gesteckt. Heute steht der legendäre Jagdflieger, mit dem Baron von Richthofen im 1. Weltkrieg die meisten Abschüsse getätigt hat, als eines der wenigen flugfähigen Exemplare, Baujahr 1917, auf vielen Luftfahrt-Ausstellungen und am 28. Mai 2011 auch in Graz bei Luftfahrt11. Der 9 Zylinder Stern-Umlaufmotor bringt 110 PS Leistung bei einem Verbrauch von 60 l Benzin pro Stunde. Dabei verbraucht das Flugzeug mit 380 kg Leergewicht und einer Spannweite von 8,4 m auch 8 l Rizinusöl als Schmiermittel pro Stunde.

Der Quadrokopter, den Björn Bernreiter mit zwei Fingern von seinem iPhone aus steuert, ist wesentlich leichter und sparsamer im Verbrauch. Er fliegt mit einem Lithium-Ionen-Akku, braucht WLan-Verbindung und kann mit einer eingebauten Kamera Bilder aus der Luft aufnehmen. Nur ein leises Surren macht die Zuseher auf dieses moderne Fluggerät, an dem schon die nächste Generation von Piloten übt, aufmerksam.

Media Contact

Thomas Winkler idw

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