Das Wir-Gefühl erforschen

Vieles, was Menschen tun, tun sie gemeinsam: Ob sie ein Auto aus dem Schnee schieben oder eine Hochzeit feiern. Zusammenarbeit ist mehr als die Summe vieler Einzelaktivitäten – darin sind sich die Forscher einig.

Wie Kooperation jedoch gelingen kann, wird in ganz verschiedenen Disziplinen diskutiert, von der Philosophie über die Ökonomie bis zur Psychologie. Expertinnen und Experten aller beteiligten Bereiche wollen ihre Analysen des noch kaum erforschten Phänomens „Wir-Intentionalität“ zusammenbringen. Sie tagen von Dienstag bis Donnerstag, 2. bis 4. April, im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld.

Philosophen interessiert vor allem, wie aus den unterschiedlichen Absichten von Menschen, die zusammenarbeiten, so etwas wie eine gemeinsame, geteilte Intention wird. Ökonomen entwickeln Modelle dazu, wie Rationalität, Eigen- und Gruppeninteresse in der Interaktion zusammenwirken und ein „team reasoning“ entstehen lassen – ein gemeinsames Nachdenken einer Gruppe. Psychologen konzentrieren sich darauf, wie sich die Fähigkeit zur Kooperation entwickelt und wie ihre frühesten Vorläufer bei kleinen Kindern entstehen.

„Unser Verständnis von Sozialität hat schon in der Vergangenheit von diesen ganz unterschiedlichen Zugängen profitiert, aber es sind noch zahlreiche Fragen offen, vor allem, wie die verschiedenen Ebenen, auf denen geforscht wird, zusammenpassen und wie konkurrierende Erklärungen empirisch überprüft werden können“, erklären die Veranstalter, die Philosophin Dr. Élisabeth Pacherie von der École Normale Supérieure in Paris und der Psychologe Professor Dr. Hannes Rakoczy von der Universität Göttingen.

Die Tagung trägt den Titel „Collective Intentionalliy: bringing together perspectives from philosophy, psychology, and economics“ (Gemeinsame Intentionalität: Perspektiven aus Philosophie, Psychologie und Wirtschaft zusammenbringen).

Das Zentrum für interdisziplinäre Forschung fördert als Institute for Advanced Study der Universität Bielefeld herausragende interdisziplinäre und zukunftsweisende Forschungsprojekte. Es ist eine unabhängige thematisch ungebundene Forschungseinrichtung, offen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Länder und Disziplinen.

Die Tagungssprache ist Englisch. Medienvertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.

Tagungszeiten:
Beginn: Dienstag, 2. April, 14 Uhr
Ende: Donnerstag, 4. April, ca. 13 Uhr

Kontakt bei inhaltlichen Fragen zur Veranstaltung:
Prof. Dr. Hannes Rakoczy, Universität Göttingen
Fakultät für Entwicklungspsychologie
Telefon: 0551 39-9235
E-Mail: hannes.rakoczy@psych.uni-goettingen.de

Um Anmeldung im Tagungsbüro wird gebeten bei:
Trixi Valentin, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Telefon: 0521 106-2769
E-Mail: trixi.valentin@uni-bielefeld.de

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Ingo Lohuis idw

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