Für bessere Luftqualität: Forscher informieren sich an der Saar-Uni über Gassensortechnik

Vom 31. März bis 2. April kommen 23 internationale Nachwuchswissenschaftler verschiedener Disziplinen und führende Experten aus Firmen und Forschungseinrichtungen auf den Saarbrücker Campus, um sich über den Stand der Technik sowie zukünftige Möglichkeiten intelligenter Gassensorsysteme zu informieren und auszutauschen. Ziel ist, die Entwicklung neuer Messtechnologien für mehr Luftqualität und Umweltschutz voranzutreiben.

Die Veranstaltung findet statt im Rahmen des Netzwerks EuNetAir, in dem sich rund 100 Institutionen und Wissenschaftler weltweit zusammengeschlossen haben, um für bessere Luftqualität zu forschen.

Jeder achte Todesfall geht laut einer aktuellen Studie der Weltgesundheitsorganisation auf das Konto der Luftverschmutzung. Sieben Millionen Menschen, so die WHO, sind allein im Jahr 2012 weltweit an den Folgen verschmutzter Luft gestorben. Im Netzwerk „EuNetAir“ haben sich internationale Institutionen und Wissenschaftler verschiedener Fachdisziplinen zusammengeschlossen.

„Ziel ist es, die Entwicklung neuer Messtechnologien zur Kontrolle von Luftverschmutzung und für Umweltschutz voranzutreiben und den internationalen Austausch der Forscher auf diesem Gebiet zu fördern“, erklärt Professor Andreas Schütze, Gassensorexperte an der Saar-Uni. In mehreren Projekten entwickelt seine Arbeitsgruppe neuartige Gassensorsysteme, die zur Luftqualitätsüberwachung eingesetzt werden können. Hierbei arbeiten die Forscher mit Universitäten, Forschungsinstituten und Unternehmen weltweit zusammen.

Vom 31. März bis 2. April veranstaltet Schütze eine Weiterbildungsveranstaltung, bei der sich 23 Nachwuchswissenschaftler aus zehn Ländern – darunter Geologen, Biologen, Chemiker, Umwelttechniker – über die Leistungsfähigkeit moderner Gassensorsysteme und die neuesten Forschungsergebnisse informieren.

Führende Gassensorforscher geben hierzu Einblicke in ihre Forschungen: Außer den Saarbrücker Messetechnikern stellen Forschergruppen und Unternehmen aus Schweden, Italien, den USA, der Schweiz und Deutschland ihre aktuellen Ergebnisse und Projekte vor und demonstrieren ihre Sensorlösungen.

Zum einen geht es darum, aufzuzeigen, was Gassensoren leisten können. „Wir wollen zeigen, dass leistungsfähige, zuverlässige Messungen nicht unbedingt großen Aufwand bedeuten. Wir haben neuartige Sensorsysteme entwickelt, die zum Beispiel Schadstoffkonzentrationen in der Luft ähnlich empfindlich und genau messen können wie die Messgeräte, die derzeit zum Einsatz kommen, die gleichzeitig aber viel preiswerter und mobil einsetzbar sind“, erklärt Professor Schütze.

„Zum anderen ist es für uns wichtig, zu erfahren, was genau die Wissenschaftler anderer Disziplinen für ihre Arbeit brauchen – zum Beispiel um präzise Schadstoffverteilungen in Innenstädten messen und vorhersagen zu können – und wie wir mit unserer Forschung dazu beitragen können, die Sensortechnik gezielt für diese Anforderungen weiterzuentwickeln“, sagt er.

So könnten etwa Gassensoren künftig in Smartphones eingebaut werden und dort kontinuierlich und mobil Messdaten aufnehmen und zusammen mit GPS-Daten die Messwerte zu Luftqualität-Karten zusammensetzen. „Auch ist es möglich, durch den Einsatz der Gassensorik die Quelle zum Beispiel von Geruchs- oder Abgasbelästigung zu identifizieren und gezielt Gegenmaßnahmen zu ergreifen, etwa Schadstoffe chemisch zu binden“, erläutert Schütze.

Programm und weitere Informationen zur Veranstaltung: http://www.lmt.uni-saarland.de

Hintergrund:
EuNetAir (European Network on New Sensing Technologies for Air-Pollution Control and Environmental Sustainability) ist ein Netzwerk der COST (European Cooperation in Science and Research): Die COST ist eine internationale Initiative zur europäischen Zusammenarbeit im Bereich der wissenschaftlichen und technischen Forschung, bei der nationale Forschungsarbeiten koordiniert werden. Beteiligt an EuNetAir sind rund 100 Partnerinstitutionen aus der gesamten EU sowie außereuropäische Partner u.a. aus den USA, China und Australien. Chairman des Netzwerks ist Michele Penza, ENEA, Italien.
Die Saarbrücker Eurice GmbH verwaltet das Budget von EuNetAir (Grant holder) und unterstützt das Netzwerk bei der Organisation.
http://www.eunetair.it/

Pressefoto für den kostenlosen Gebrauch: http://www.uni-saarland.de/pressefotos

Kontakt:
Prof. Dr. Andreas Schütze, Lehrstuhl für Messtechnik:
Tel.: 0681/302 4663, E-Mail: schuetze@lmt.uni-saarland.de
Dr. Tilman Sauerwald: Tel. 0681/302 2256, E-Mail: t.sauerwald@lmt.uni-saarland.de

Hinweis für Hörfunk-Journalisten: Telefoninterviews in Studioqualität sind über Rundfunk-Codec möglich (IP-Verbindung mit Direktanwahl oder über ARD-Sternpunkt 106813020001). Interviewwünsche bitte an die Pressestelle (0681/302-64091 oder -2601).

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