FoRUM-Tagung der Bochumer Medizin: RUB-Mediziner stellen Forschungprojekte vor
Aus dem Programm der Forschungsförderung an der Ruhr-Universität Bochum, Medizinische Fakultät (FoRUM) sind dieses Jahr rund drei Millionen Euro in die Anschubfinanzierung viel versprechender Projekte, in Verbundprojekte, Rückkehrstellen und Freistellungen für ein Forschungsjahr geflossen. Ziel des Programms ist die Stärkung der Forschungsqualität und Drittmitteleinwerbung der Fakultät.
Bei der Tagung werden darüber hinaus die Förderpreise der Sophia & Fritz Heinemann Stiftung und der Lieselotte und Rolf Bayer-Stiftung verliehen. Die Medien sind zur Tagung herzlich willkommen.
Programm im Internet
Das Programm der Tagung finden Sie im Internet unter http://www.ruhr-uni-bochum.de/medizin/forum/#FoRUM_Tagung
Wann die Erbkrankheit ausbricht
Auf rund 20 Postern präsentieren die Forscher bei der Tagung ihre Arbeiten, die aus den verschiedensten Fachgebieten der Medizin stammen. So steht in der Humangenetik zum Beispiel die seltene Erbkrankheit Morbus Huntington (Veitstanz) im Mittelpunkt. Erste Symptome wie psychische Veränderungen, Verhaltens- und Bewegungsstörungen treten meist zwischen dem 35. und dem 45. Lebensjahr auf. Der Erkrankungsverlauf ist jedoch individuell sehr unterschiedlich. Die Forscher suchen daher nach modifizierenden genetischen Faktoren, die beeinflussen, wann sich die ersten Symptome zeigen. Sie konnten zeigen, dass genetische Variationen in Stress-aktivierten Signalwegen einen deutlichen Einfluss auf das Erkrankungsalter haben.
Krebs früh erkennen
Im Medizinischen Proteom Center werden unter anderem die Proteine bösartiger Weichgewebstumore untersucht, die meistens an Armen und Beinen auftreten. Die Bochumer Forscher haben erstmals die Gesamtheit aller Proteine dieser Tumore in verschiedenen Stadien untersucht. Verschiedene Proteine kommen dabei häufiger vor als andere. Ihre Rolle bei der Entstehung von Weichgewebssarkomen sowie ihr Potential als Biomarker zur Früherkennung werden erforscht. Die Krebsfrüherkennung ist auch Ziel einer Studie der Medizinischen Klinik im Knappschaftskrankenhaus Langendreer. Hier wollen die Forscher Tumormarker-Kandidaten finden, die neue Screeningmethoden ermöglichen sollen. Als Marker dienen Proteine, die von Krebszellen freigesetzt werden und schon im Frühstadium in Blutproben auffindbar sind. Ausgewählte Kandidaten-Marker werden in Serumproben von Krebspatienten nachgewiesen. Für eine erste Überprüfung verwenden die Forscher eine eigens aufgebaute Serumbank, die im Rahmen der Patientenversorgung im Darmzentrum des Knappschaftskrankenhauses mit finanzieller Unterstützung durch FoRUM-Mittel aufgebaut werden konnte.
Worunter Diabetikerherzen leiden
Forscher des Herz- und Diabeteszentrums NRW in Bad Oeynhausen, das der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität angeschlossen ist, sind den Herzproblemen von Diabetikern auf der Spur. Die Überzuckerung führt bei ihnen zur verstärkten Produktion von Methylglyoxal, einem Zwischenprodukt des Glucosestoffwechsels, das Proteine und Erbmaterial verändern kann. Dadurch wiederum entstehen schädliche Glykotoxine, die eine Entzündungsreaktion der Zellen und Zellstress verursachen. Ziel der Untersuchungen war es daher u.a., Herzgewebe von Patienten mit und ohne Diabetes auf die Gehalte von Methylglyoxal und Proteinmodifikationen zu analysieren. Die Forscher konnten zeigen, dass mit höheren Glucose- und Methylglyoxal-Gehalten das Zellskelett destabilisiert wird.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Ulf Eysel, Forschungsdekan der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-23849, E-Mail: eysel@rub.de
Dipl.-Biol. Irmgard Borg, FoRUM-Referat der Ruhr-Universität, Postfach 100250, 44702 Bochum, Tel. 0234/97656-29, Fax: 0234/97656-19, E-Mail: forum@rub.de
Redaktion: Meike Drießen
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.ruhr-uni-bochum.de/medizin/forum/#FoRUM_TagungAlle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten
Neueste Beiträge
Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks
Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…
Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch
Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….
Dauerlastfähige Wechselrichter
… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…