Forschungsprojekt „PV-Integrated“ reduziert Kosten für den Ausbau der Verteilnetze

Den Schwerpunkt bilden dabei die intelligente Netzintegration von PV-Anlagen, PV-Speichersystemen und neuen intelligenten Betriebsmitteln, sowie die Möglichkeit der Kommunikation zwischen Netzbetreiber und PV-Anlage. Ziel ist es, die Kosten für den Ausbau der Verteilnetze zu reduzieren.

Photovoltaikanlagen besitzen bereits heute das Potenzial, aktiv Systemdienstleistungen für das Verteilnetz bereitzustellen, wodurch Netzausbau- und Netzbetriebskosten reduziert und eine größere Kapazität von Erzeugungsanlagen an die vorhandenen Netze angeschlossen werden können. Hierzu bedarf es allerdings der Entwicklung und der Implementierung von innovativen Netzbetriebsführungsverfahren, die das lokale Zusammenspiel von Netzbetriebsmitteln, Erzeugern, Lasten und Speichern innerhalb gegebener technischer Grenzen wirtschaftlich optimieren.
Das Projektkonsortium besteht aus international führenden Wechselrichterherstellern, wie der SMA Solar Technology AG aus Niestetal und der Bosch Power Tec GmbH aus Hamburg, der juwi Solar GmbH aus Wörrstadt sowie der E.ON Bayern AG, Deutschlands größten Verteilnetzbetreiber, durch den im Rahmen eines Unterauftrages die Hochschule München und die Technische Universität München in das Projekt eingebunden sind. Projektleiter ist das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) in Kassel. „Wir freuen uns, mit diesem starken Konsortium einen wichtigen Beitrag zum kostengünstigen Ausbau der Integration von Photovoltaik-Anlagen in die Stromverteilungsnetze, insbesondere in ländlichen Regionen, leisten zu können“, so der Institutsleiter des Fraunhofer IWES, Prof. Dr. Clemens Hoffmann.

Über PV-Integrated
Das Projekt „PV-Integrated“ ist ein durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gefördertes Forschungs- und Entwicklungsprojekt mit einer Laufzeit von vier Jahren. Ziel des Projektes ist es, eine technisch und wirtschaftlich verbesserte Netzintegration von Photovoltaikanlagen in Verteilnetze zu ermöglichen und somit die Notwendigkeit von zukünftigen Netzausbaumaßnahmen zu reduzieren. Hierzu sollen neue Verfahren entwickelt werden, mit denen Photovoltaikanlagen im Zusammenspiel mit bekannten und neuen Betriebsmitteln (z.B. Speicher) aktiv an der Betriebsführung von elektrischen Mittel- und Niederspannungsnetzen beteiligt und deren Rückwirkungen auf die Netzplanung analysiert werden können.

Fachansprechpartner:
Dr.-Ing. Christian Töbermann, Projektleiter PV-Integrated und Leiter Aggregierte Betriebsführung, E-Mail: christian.toebermann@iwes.fraunhofer.de, Telefon +49 561 7294-140
Pressekontakt: Dipl.-Ing. Uwe Krengel, E-Mail: uwe.krengel@iwes.fraunhofer.de, Telefon +49 561 7294-319

Vorträge und Posterbeiträge der Projektpartner zum 28. PV-Symposium im Einzelnen:
PV-Integrated – Vorstellung der Forschungs- und Projektziele
„Innovative Netzbetriebsführungs- und Netzplanungsverfahren sind Kernthemen von PV-Integrated. Verschiedene Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Projekt bezüglich eines sicheren und wirtschaftlich günstigeren Netzbetrieb werden vorgestellt“, Dr.-Ing. Christian Töbermann, Projektleiter am Fraunhofer IWES
„Der starke Ausbau von PV-Anlagen ist mit Netzausbaukosten verbunden. Eine vordringliche Aufgabe ist es daher, Betriebsführungen für PV-Anlagen und das Stromversorgungsnetz zu entwickeln, welche zu einer reduzierten Netzbelastung führen und damit helfen, Netzausbau und damit verbundene Kosten zu vermeiden.“, Prof. Dr.-Ing. Martin Braun, Professor an der Universität Kassel und Abteilungsleiter am Fraunhofer IWES
„Die erfolgreiche Netzintegration von PV-Anlagen ist anspruchsvoll und wird mit dem weiteren Zubau noch anspruchsvoller werden. Die enge Zusammenarbeit von Vertretern der verschiedenen Branchen Wechselrichterhersteller, Anlagenbetreiber, Netzbetreiber und Forschungseinrichtungen in diesem Projekt mit gemeinsamer Erarbeitung von Lösungskonzepten und Maßnahmen für die anstehenden Aufgaben ist daher sehr wertvoll und wegweisend.“ – Dr.-Ing. Philipp Strauß, Bereichsleiter am Fraunhofer IWES

Erhöhung der Aufnahmekapazität von Niederspannungsnetzen – Grenzen und Potentiale
„Anstelle eines konventionellen Netzausbaus erweitern intelligente Maßnahmen die bestehenden Grenzen des Zubaus erneuerbarer Energien und ermöglichen einen maximalen PV-Zubau.“ – Daniel Premm, Projektleiter bei der SMA Solar Technology AG

Felderfahrungen zur IEC-basierten Kommunikation zwischen PV-Anlage und Netzleittechnik
„Die zielgerichtete Bereitstellung von Systemdienstleistungen über standardisierte Kommunikationsinfrastrukturen ermöglicht die aktive Einbindung der Photovoltaik in den Netzbetrieb“ – Daniel Premm, Projektleiter bei der SMA Solar Technology AG
„Für einen stabilen und zukunftsorientierten Betrieb der Netze ist eine aktive Einbindung der Erneuerbaren Energien Anlagen in den Netzbetrieb und deren Beitrag zur Netzstabilität notwendig.“ – Sebastian Schmidt, Projektverantwortlicher bei der E.ON Bayern AG

Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen der lokalen Spannungsregelung des Umspannwerks-Transformators und der lokalen Blindleistungsregelung dezentraler Erzeugungsanlagen im Verteilungsnetz
„In den analysierten Szenarien konnte durch geeignete Auswahl der lokalen Regelstrategien das generell vorhandene Risiko für ungewollte Wechselwirkungen deutlich reduziert werden.“ – Markus Kraiczy, Wissenschaftler am Fraunhofer IWES

Einfluss von PV-Speichersystemen auf das Niederspannungsnetz
„Dezentrale PV-Speichersysteme haben das Potenzial die Netzintegration von PV-Anlagen zu verbessern, vor allem, wenn sie spannungsgeregelt sind.“ – Jan von Appen, Wissenschaftler am Fraunhofer IWES.
„Mit intelligenten Regelungen leisten PV-Speichersysteme einen positiven Beitrag für den Erhalt der Ausbaufähigkeit unserer Netze und fördern den dezentralen Verbrauch selbsterzeugten Solarstroms.“ – Dr. Armin Schmiegel, Projektleiter bei der Bosch Power Tec GmbH

Die Details zu den Vortragszeiten entnehmen Sie bitte dem Tagungsprogramm unter:
http://www.otti.de/pdf/Photovoltaische_Solarenergie_sol4157.pdf

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