Fachtagung: Pilze in Medizin und Biotechnologie

Wie Pilze auf mikro- und molekularbiologischer Ebene funktionieren, wie sie sich nutzen oder auch bekämpfen lassen, ist Thema auf der „International Fungal Biology Conference“ vom 29. September bis zum 3. Oktober am KIT.

Im Fokus stehen unter anderem Pilze in Medizin und Biotechnologie sowie die Wechselbeziehungen zwischen Pilzen und ihren Wirtsorganismen.

Pilze kommen als Einzeller vor oder in großen Fadengeflechten (Hyphen). In der Biologie bilden sie neben Pflanzen und Tieren ein eigenes Reich, sind aber in vielerlei Hinsicht näher mit Tieren verwandt. Sie ernähren sich von organischen Stoffen und sind für deren biologischen Abbau sehr wichtig. Während viele Pilze Bakterien und Parasiten abtöten, bilden wenige hoch spezialisierte Pilze mit Pflanzen sogar Lebensgemeinschaften und fördern deren Wachstum.

Außerdem produzieren Pilze die verschiedensten Stoffe: Einige lassen sich nutzbringend in der Biotechnologie einsetzen, andere sind hochgiftig und stellen eine Herausforderung für die Lagerung und Kontrolle von Lebensmitteln dar. An der Konferenz nehmen internationale Experten aus Biologie, Chemie sowie aus der medizinischen Mikrobiologie und den Ernährungswissenschaften teil. Die Vortragssprache ist Englisch.

International Fungal Biology Conference am KIT, 29. September bis 3. Oktober, AudiMax, Straße am Forum 1, 76131 Karlsruhe

Programm-Höhepunkte

Eröffnungsvortrag: How to use a fungus to combat malaria
Sonntag, den 29. September, von 16.15 bis 17.00 Uhr
Raymond J. St. Leger, University of Maryland, USA
Pilze, die Insekten befallen, können als Transportschlitten für medizinische Wirkstoffe dienen. Auf diese Weise lassen sich gefährliche Krankheitserreger, wie beispielsweise der Erreger der Fieberkrankheit Malaria, bereits im Insekt bekämpfen. Da das Insekt selbst erst in fortgeschrittenem Alter an dem Pilz stirbt, entwickelt es – anders als bei chemischen Vernichtungsmitteln – keine Resistenz.
Hijacking of the immune system by a fatal fungal pathogen
Sonntag, den 29. September, von 18.00 bis 18.30 Uhr
Robin May, University of Birmingham, UK
Besonders gefährlich für den Menschen sind Pilzkrankheiten, die das Immunsystem außer Kraft setzen. Bestimmte Hefepilze können sich im Inneren der weißen Blutkörperchen ihres Wirtes vermehren, anstatt von diesen abgetötet zu werden.
Hydrophobins: Innovative performance proteins for industrial Biotechnology
Dienstag, den 1. Oktober, 14.00 bis 15.30 Uhr
Claus Bollschweiler, BASF, Ludwigshafen, Germany
Viele Pilze produzieren Proteine mit besonderen Eigenschaften: Beispielsweise lagern sich spezielle wasserabstoßende (hydrophobe) Proteine als dünner Film auf Oberflächen von Hutpilzen ab. Diese lassen sich auch industriell herstellen. Sie können Festkörper beschichten oder Emulsionen und Schäume stabilisieren und eröffnen dadurch ein Spektrum neuer Anwendungsmöglichkeiten.

Vollständiges Programm und weitere Informationen unter: www.iab.kit.edu/conference/54.php

Weiterer Kontakt:
Kosta Schinarakis, PKM – Themenscout, Tel.: +49 721 608 41956, Fax: +49 721 608 43658, E-Mail: schinarakis@kit.edu

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts nach den Gesetzen des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Thematische Schwerpunkte der Forschung sind Energie, natürliche und gebaute Umwelt sowie Gesellschaft und Technik, von fundamentalen Fragen bis zur Anwendung. Mit rund 9000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, darunter knapp 6000 in Wissenschaft und Lehre, sowie 24 000 Studierenden ist das KIT eine der größten Forschungs- und Lehreinrichtungen Europas. Das KIT verfolgt seine Aufgaben im Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation.

Media Contact

Monika Landgraf idw

Weitere Informationen:

http://www.kit.edu

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