Experten für die optimale Lösung

Geschwindigkeit, Energieverbrauch, Härte, Biegsamkeit, Design – solche Parameter müssen bei technischen Geräten, Werkstücken oder Prozessen sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Dies geschieht mit hochkomplexen mathematischen Optimierungsverfahren. Optimierungs-Experten aus aller Welt treffen sich vom 12.-16 September 2011 auf einem Kongress in Berlin.

Autofahren bei 50 Stundenkilometern verbraucht wenig Benzin, als Reisegeschwindigkeit ist das aber zu niedrig – das Ganze ist also nicht optimal. Ein Tumor muss möglichst großräumig entfernt, bestrahlt und mit Chemotherapie bekämpft werden – dabei soll der Patient aber so weit wie möglich geschont werden.

Probleme, bei denen mehrere Faktoren gegeneinander abgewogen werden müssen, sind oft sehr komplex und können nur mithilfe von Mathematik gelöst werden. Experten aus aller Welt auf dem Gebiet der mathematischen Modellierung und Optimierung treffen sich vom 12. bis 16. September in Berlin an der Technischen Universität zur „25. IFIP TC7-Conference on System Modeling and Optimization“, um sich über neueste Trends und Anwendungen auf ihrem Forschungsgebiet auszutauschen. Organisiert wird die Konferenz von Prof. Dietmar Hömberg (Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik Berlin) und Prof. Fredi Tröltzsch (Institut für Mathematik der TU Berlin).

Die etwa 350 Wissenschaftler aus 37 Ländern werden unter anderem über mathematische Grundlagen der Optimierung und über neuartige Anwendungen berichten. Ob es um das Betreiben von vernetzten Gaspiplines geht, um die Optimierung von Nanosystemen, die Berechnung von Satelliten-Flugbahnen, die Konstruktion von Flugzeugtragflächen oder um die optimale Planung von Gesichtsoperationen – immer gibt es viele Faktoren, die das Ergebnis beeinflussen. In Technik und Wirtschaft sind dies meist Energieverbrauch, Materialeigenschaften, Zeitaufwand und Kosten. Aus der modernen Industriegesellschaft sind mathematische Optimierungsverfahren deshalb nicht mehr wegzudenken.

Ein Thema auf dem Kongress werden auch Softwarepatente sein. Software ist eigentlich nicht patentierbar, andererseits beruhen viele technische Innovationen darauf. Die Industrie kann mit der Nutzung von innovativer Software viel Geld verdienen. Wann sich Software patentieren lässt und wo die Grenzen sind, das werden Experten des Europäischen Patentamtes aufzeigen. Da das Thema unter Softwareentwicklern und Anwendern umstritten ist, wird der Generalsekretär der International Mathematical Union (IMU), Prof. Martin Grötschel, die Position der IMU zu dieser Frage erläutern.

John M. Sullivan, Professor für Mathematische Visualisierung an der TU Berlin, wird einen öffentlichen Abendvortrag über den Zusammenhang zwischen Geometrie, Optimierung und Kunst halten.

Veranstalter der Konferenz ist die „International Federation of Information Processing“(IFIP), eine international renommierte Dachorganisation für nationale wissenschaftliche Gesellschaften auf dem Gebiet der Informationsverarbeitung. TC7, eines von 14 sogenannten Technical Committees, befasst sich vor allem mit der Forschung zu Grundlagen und Anwendungen der mathematischen Optimierung und zur Steuerung von Prozessen in Wirtschaft, Technik und Natur- und Lebenswissenschaften. Auch damit verbundene Fragen der Informationsverarbeitung sind von Interesse.

25th IFIP TC 7 Conference on System Modeling and Optimization
12.-16. September, Berlin
www.ifip2011.de
Kontakt:
Prof. Dietmar Hömberg, Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik, Tel.: 030 20372 491, Dietmar.Hoemberg@wias-berlin.de

Prof. Fredi Tröltzsch, Institut für Mathematik der Technischen Universität Berlin, Tel.030 314 79687, troeltzsch@math.tu-berlin.de

Media Contact

Christine Vollgraf idw

Weitere Informationen:

http://www.ifip2011.de/

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