Europa war schon in Mittelalter und Früher Neuzeit interkulturell

„Die gegenseitige Beeinflussung zwischen Italien, Mitteldeutschland und Polen war sehr viel größer als man meint“, so Prof. Dr. Wolfgang Huschner, Inhaber des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte am Historischen Seminar der Universität Leipzig.

Dem Austausch neuester Forschungen zu diesem Thema soll deshalb die internationale Tagung „Italien – Mitteldeutschland – Polen. Geschichte und Kultur im europäischen Kontext vom 10. bis zum 18. Jahrhundert“ dienen, zu der die Lehrstühle für Mittelalterliche Geschichte und Sächsische Landesgeschichte in Zusammenarbeit mit dem Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas Leipzig und dem Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde Dresden für Oktober einladen. Rund 200 Gäste aus dem In- und Ausland werden erwartet zu dem Kongress vom 22. bis 25. Oktober in Leipzig erwartet.

Besonders freut sich Professor Huschner darüber, dass der italienische Botschafter in Deutschland, Antonio Puri Purini, die Tagung eröffnen wird. Zudem hat auch der polnische Generalkonsul in Leipzig, Zbigniew Zar?ba, seinen Besuch angekündigt. Die Leipziger haben die Möglichkeit, sich den Eröffnungsvortrag von Arnold Esch in der Alten Börse am Nachmarkt anzuhören. Darin werden „Mitteldeutsche Schicksale aus römischen Archiven“ vorgestellt. Die Tagung versteht sich zugleich als Beitrag zu den Tagen „Benvenuto Bologna in Leipzig – 2008“, mit denen die Verbindungen zur italienischen Partnerstadt der sächsischen Metropole vertieft werden sollen. „Es ist schön, dass wir auf diese Weise die enge Verzahnung der Universität mit der Stadt deutlich machen können“, so Huschner.

Am Donnerstag, 23. Oktober, wird vor allem die Zeit der ottonischen Könige und Kaiser im Mittelpunkt stehen, die von ihrem Herrschaftszentrum um Magdeburg für einen vielfältigen Austausch sowohl über die Alpen als auch nach Polen sorgten. Die europäische Biographie des heiligen Adalbert von Prag steht geradezu beispielhaft für das Anliegen der Tagung. Am Freitag wird der Blick dann über die kirchlichen Kontakte zwischen den Regionen im Hochmittelalter und die aufkommende Universitätslandschaft bis auf das Zeitalter der Reformation gelenkt. Die Absage Luthers an Rom brachte die vielfältigen Beziehungen aber nicht zum Erliegen: Der Samstag wird ganz im Zeichen des kulturellen Austauschs in der Frühen Neuzeit stehen, etwa in der Musik, der Baukunst oder einfach durch Bildungsreisen nach Italien.

„Es ist aus wissenschaftlicher Sicht durchaus bedeutend, dass das Programm der Tagung hier in Leipzig derart international, interdisziplinär und auch epochenübergreifend gestaltet werden konnte“, so Huschner. So werde sicher interessant sein zu verfolgen, wie sich etwa die Musik Johann Sebastian Bachs von Norden nach Süden ausbreiten und populär werden konnte, während auf anderen Gebieten die kulturellen Errungenschaften ihren Weg eher von Süden nach Norden genommen hätten.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Wolfgang Huschner
Telefon: 0341 97-37081
E-Mail: huschner@rz.uni-leipzig.de

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Dipl.-Journalist Tobias D. Höhn idw

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