Erstes Wissenschaftsforum Automotive Innovationsfaktor Elektromobilität

Im Mittelpunkt der Veranstaltung, zu der Spitzenmanager wie der BMW Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Milberg, der Magna Technikchef Prof. Burkhard Göschel und die NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben angereist waren, standen die Themen Innovation am Standort Deutschland und Elektromobilität.

Auf den Punkt brachte es Joachim Milberg: „Deutschland kann nur als Innovationsstandort überleben.“ Dazu brauche es die Wissenschaft, vor allem die Naturwissenschaften, neben der Industrie und Politik, um Innovationen im Markt umzusetzen. Um 0,5 % unterschreitet Deutschland seit Jahren das Ziel, 3 % des Sozialprodukts für Forschung und Entwicklung auszugeben.

Das entspricht pro Jahr 11,2 Milliarden Euro oder 90.000 Menschen, die in der Forschung eingestellt und bezahlt werden könnten. Eine Gefahr für den Innovationsstandort Deutschland sei zudem, so Milberg, dass deutsche Hochschulen jährlich „nur“ 42.000 Absolventen der Ingenieurwissenschaften hervorbringen.

Diesel wird Auslaufmodell

Der österreichisch-kanadische Zulieferer Magna strebt gemeinsam mit einem Konsortium an, den Autobauer Opel zu übernehmen. Prof. Dr. Burkhard Göschel, Chief Technical Officer (CTO) der Magna International, skizzierte in seinem Vortrag die Rolle der Zulieferindustrie: „Die Bedeutung der Zulieferer wächst in Zukunft signifikant.“ Dabei spiele die Elektromobilität eine wichtige Rolle, denn batteriegetriebene Elektrofahrzeuge erlauben weniger differenzierende Faktoren für die Autobauer.

Göschel zeigte sich in der Diskussion davon überzeugt, dass die Kosten der Hybridsysteme um die Hälfte gesenkt werden können. Die Stickoxid-Abgasanforderungen an den Diesel, die SCR-Katalysatoren erforderlich machen, treiben den Preis für den Dieselantrieb nach oben. Kleine, aufgeladene Benzinmotoren und Hybrid lassen viele Fragezeichen hinter die Zukunft des Diesel machen, so Göschel.

Dazu Tagungsleiter Prof. Ferdinand Dudenhöffer „Wir müssen uns in Deutschland schneller neu ausrichten. Wir müssen schneller in den Hybrid, denn die große Diesellastigkeit der deutschen Automobilindustrie wird zum Problem. Dies zeigen auch die Entwicklungen in USA, bei der die Japaner und Amerikaner sich mittlerweile vom Diesel verabschiedet haben“, so Dudenhöffer.

Innovationsfaktor Elektromobilität

Elektromobilität war auch das Thema der NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben. NRW ist eine der Modellregionen des Bundes für Elektromobilität. Zusätzlich stellt das Land ein Budget von 60 Millionen Euro für die Entwicklung der Elektromobilität zur Verfügung. Elektromobilität erlaubt uns in NRW, so die Ministerin, einen Innovationsvorsprung zu erarbeiten.

Gemeinsam mit Ford und anderen Partnern bewirbt sich die UDE mit dem eigenen Modellprojekt „Simply E-Mobility“ an dem Wettbewerb der Modellregion. Dabei spielt die Verkehrsprognose, so Stauforscher Prof. Michael Schreckenberg, zur Abbildung und Entwicklung der richtigen Verkehrsinfrastruktur eine Schlüsselrolle. Auf dem Sektor der Verkehrssimulation nimmt die UDE eine Spitzenstellung ein. Zur Elektromobilität muss eine neue Infrastruktur erfunden werden. Daran wollen wir an der UDE mitarbeiten, so Kongressleiter Dudenhöffer und Sprecher des Projekt E-Mobility an der UDE.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, T.
0203/379-1111, -3626, 0170/40 71 277, ferdinand.dudenhoeffer@uni-due.de
Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430, beate.kostka@uni-due.de

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Beate H. Kostka Universität Duisburg-Essen

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