Erforschung der Milchstraße und die Satellitenmission "Gaia"

Aktuelle Forschungsfragen zur Entstehung der Milchstraße stehen im Mittelpunkt einer internationalen Tagung, an der führende Astronomen aus der ganzen Welt teilnehmen.

Sie treffen sich vom 31. August bis zum 4. September 2009 an der Ruperto Carola, um sich insbesondere über die geplante Satellitenmission „Gaia“ auszutauschen. Zu der Veranstaltung mit dem Titel „The Milky Way and the Local Group – Now and in the Gaia Era“ lädt das Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg ein. Erwartet werden rund 260 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 23 Ländern.

In klaren Nächten zeichnet sich die Milchstraße als zart leuchtendes Band am Himmel ab. Unsere Sonne ist nur einer von rund hundert Milliarden Sternen, aus denen die Milchstraße besteht. Sie selbst ist wiederum nur eine von hundert Milliarden Galaxien, die das Universum bevölkern. „Gegenüber weit entfernten anderen Galaxien besitzt unsere Milchstraße einen entscheidenden Vorteil: Wir sind ein Teil von ihr; sie ist unsere kosmische Heimat. Aus diesem Blickwinkel, quasi von innen, lassen sich daher die Vorgänge, die bei ihrer Entstehung und Entwicklung eine Rolle spielten, ungleich genauer studieren“, erläutert die Initiatorin der Tagung, Prof. Dr. Eva Grebel.

Um die Positionen und Geschwindigkeiten von einer Milliarde Sternen der Milchstraße mit höchster Genauigkeit zu vermessen, startet die europäische Raumfahrtagentur ESA im Jahr 2012 die Satellitenmission „Gaia“. Wie Dr. Ulrich Bastian, Leiter der Gaia-Gruppe am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH) betont, wird „diese Mission die Erforschung der Milchstraßenstruktur und ihrer Entwicklungsgeschichte revolutionieren“. Auf dem Tagungsprogramm stehen 144 Vorträge internationaler Spitzenforscher sowie 90 Posterpräsentationen. „Damit werden wir einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung zu Entstehung und Entwicklung unserer Heimatgalaxie erhalten und wichtige Impulse für die Gaia-Ära setzen“, betont der Heidelberger Wissenschaftler.

Das ZAH ist federführend an der Gaia-Mission beteiligt; die Milchstraße ist ein Heidelberger Forschungsschwerpunkt. Das Zentrum ist die größte universitäre Forschungseinrichtung für Astronomie und Astrophysik in Deutschland. Rund 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten dort an einem weiten Spektrum von Forschungsgebieten, die von Planetenentstehung über Galaxienentwicklung bis zur Kosmologie reichen.

Weitere Informationen zur Tagung sowie das Pro­gramm können im Internet unter der Adresse http://www.ari.uni-heidelberg.de/meetings/milkyway2009 abgerufen werden.

Hinweis an die Redaktionen:
Für weitere Auskünfte zur Tagung steht Dr. Guido Thimm zur Verfügung.
Kontakt:
Dr. Guido Thimm
Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg
Tel. 06221 / 54-1805 oder 54-1801
thimm@ari.uni-heidelberg.de
Allgemeine Rückfragen von Journalisten bitte an:
Universität Heidelberg
Kommunikation und Marketing
Dr. Michael Schwarz, Pressesprecher
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
Irene Thewalt
presse@rektorat-uni-heidelberg.de

Media Contact

Dr. Michael Schwarz idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Erstmals 6G-Mobilfunk in Alpen getestet

Forschende der Universität Stuttgart erzielen leistungsstärkste Verbindung. Notrufe selbst in entlegenen Gegenden absetzen und dabei hohe Datenmengen in Echtzeit übertragen? Das soll möglich werden mit der sechsten Mobilfunkgeneration – kurz…

Neues Sensornetzwerk registriert ungewöhnliches Schwarmbeben im Vogtland

Das soeben fertig installierte Überwachungsnetz aus seismischen Sensoren in Bohrlöchern zeichnete Tausende Erdbebensignale auf – ein einzigartiger Datensatz zur Erforschung der Ursache von Schwarmbeben. Seit dem 20. März registriert ein…

Bestandsmanagement optimieren

Crateflow ermöglicht präzise KI-basierte Nachfrageprognosen. Eine zentrale Herausforderung für Unternehmen liegt darin, Über- und Unterbestände zu kontrollieren und Lieferketten störungsresistent zu gestalten. Dabei helfen Nachfrage-Prognosen, die Faktoren wie Lagerbestände, Bestellmengen,…

Partner & Förderer