Das Nagoya-Protokoll – Symposium zur Zukunft der biologischen Forschung in Deutschland

Korallenriff in Thailand G. Schmidt, ZMT

Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen bergen ein großes Potenzial für Produktentwicklung. Ihr genetisches Material sowie das traditionelle Wissen um ihren Nutzen können bedeutende wirtschaftliche und nicht-gewerbliche Vorteile für den Menschen bereithalten. Vor diesem Hintergrund hat die zehnte Vertragsstaatenkonferenz der Biodiversitätskonvention im Jahr 2010 das Nagoya-Protokoll verabschiedet, das im Oktober 2014 in Kraft trat. 58 Staaten und die EU sind ihm bislang beigetreten.

Das Nagoya-Protokoll und eine neue EU-Richtlinie stellen Regeln auf, die festlegen, wie genetische Ressourcen und Wissen aus anderen Ländern für Forschung und Entwicklung genutzt werden können. Diese Instrumente sollen gewährleisten, dass die Vorteile aus der Nutzung gerecht mit dem Herkunftsland geteilt werden, wodurch Ländern mit hoher biologischer Vielfalt einen Anreiz gegeben wird, ihre Ökosysteme und Artenvielfalt zu erhalten.

Was bedeutet das komplexe Regelwerk des „Access and Benefit Sharing“, des Zugangs zu genetischen Ressourcen und des Vorteilsausgleichs, für die Forschung in Deutschland? Wie können Wissenschaftler gerade in den Biowissenschaften mit diesem Regelwerk umgehen, das die administrativen Hürden für ihre Forschung vermutlich erhöht? Das Büro für Wissensaustausch des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenökologie (ZMT) veranstaltet ein Symposium, auf dem diese Fragen von verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden.

Experten aus unterschiedlichen Disziplinen stellen den Hintergrund und die Auswirkungen des Regelwerks dar. Gleichzeitig werden die Wissenschaftler dabei unterstützt, die Regeln für ihre Arbeit zu interpretieren und umzusetzen. Die Veranstaltung richtet sich an Wissenschaftler, die mit biologischem (insbesondere auch genetischem) Material und Wirkstoffen aus dem Ausland arbeiten oder auch damit verbundenes traditionelles Wissen in ihre Forschung einbeziehen.

Wir laden interessierte Wissenschaftler zur Teilnahme ein:

Datum: 14 Juli 2015
Dauer: Beginn um 11:00 Uhr, ganztägig
Ort: Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie, Fahrenheitstraße 6, Bremen
Kontakt: Dr. Bevis Fedder, Büro für Wissensaustausch am ZMT, Tel: 0421 / 23800-67, Mail: bevis.fedder@zmt-bremen.de

Die Teilnahme ist kostenlos. Bitte melden Sie sich unter oben genannter Webadresse oder unter bevis.fedder@zmt-bremen.de an, um uns die Vorbereitung zu erleichtern.

http://www.zmt-bremen.de/ZMT_Seminar.html

Media Contact

Dr. Susanne Eickhoff Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT)

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Der Klang der idealen Beschichtung

Fraunhofer IWS transferiert mit »LAwave« lasergestützte Schallanalyse von Oberflächen in industrielle Praxis. Schallwellen können auf Oberflächen Eigenschaften verraten. Parameter wie Beschichtungsqualität oder Oberflächengüte von Bauteilen lassen sich mit Laser und…

Individuelle Silizium-Chips

… aus Sachsen zur Materialcharakterisierung für gedruckte Elektronik. Substrate für organische Feldeffekttransistoren (OFET) zur Entwicklung von High-Tech-Materialien. Wie leistungsfähig sind neue Materialien? Führt eine Änderung der Eigenschaften zu einer besseren…

Zusätzliche Belastung bei Knochenmarkkrebs

Wie sich Übergewicht und Bewegung auf die Knochengesundheit beim Multiplen Myelom auswirken. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ein Forschungsprojekt der Universitätsmedizin Würzburg zur Auswirkung von Fettleibigkeit und mechanischer Belastung auf…

Partner & Förderer