CNS 2009 – Internationale Wissenschaftliche Tagung zur Computational Neuroscience

Bei der jährlich stattfindenden Konferenz werden sich über 600 Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland treffen, um in einer Reihe von Vorträgen und Posterpräsentationen über Ihre Forschung zu diskutieren und Ergebnisse auszutauschen.

Die CNS 2009 wird von der Organization for Computational Neurosciences ausgerichtet und vor Ort hauptverantwortlich von Dr. Udo Ernst (Universität Bremen), mit Unterstützung von Prof. Dr. John-Dylan Haynes (Charité Universitätsmedizin Berlin), Prof. Dr. Andreas Herz (Ludwig-Maximilians-Universität München) und Prof. Dr. Klaus Obermayer (Technische Universität Berlin) organisiert.

Die vier Wissenschaftler sind Mitglieder des Bernstein Netzwerks Computational Neuroscience, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird und die Stärkung und Bündelung von Kompetenzen auf der Gebiet der Computational Neuroscience zum Ziel hat. Der Erfolg dieser nationalen Initiative spiegelt sich in der äußerst positiven Resonanz auf die Ausrichtung der Tagung in Deutschland wider, die sich in einer Verdreifachung der Teilnehmerzahl gegenüber dem Vorjahr in Portland, Oregon, auf über 600 Wissenschaftler niederschlägt. Im Rahmen des Bernstein Netzwerks unterstützt das BMBF auch die CNS 2009. Die Tagung wird von Staatssekretär Prof. Dr. Frieder Meyer-Krahmer am 19. Juli um 9:00 eröffnet.

Mit Milliarden von Nervenzellen, die über Billionen von Verknüpfungen miteinander verschaltet sind, verarbeitet das Gehirn enorme Informationsmengen innerhalb von Sekundenbruchteilen. Wie aber ermöglicht diese komplexe Struktur Funktionen wie Sehen und Hören, wie speichert sie Informationen? Welche neuronalen Verschaltungen und Aktivitätsmuster liegen dem zu Grunde? Die Computational Neuroscience nutzt mathematische Modelle und Computersimulationen, um diese Fragen zu beantworten und grundlegende Prinzipien der Informationsverarbeitung des Gehirns aufzudecken. Ein verbessertes Verständnis neuronaler Funktionen ist die Grundlage für die Entwicklung von Behandlungsmethoden neuronaler Erkrankungen und technologische Entwicklungen wie Neuroprothesen und autonome Roboter. Wichtig für den Erfolg der interdisziplinären Zusammenarbeit sind entsprechende hochperformante, parallelisierbare Modellierungs- und Datenauswertungssoftware, die Etablierung geeigneter Datenbanken für den Informationsaustausch und international standardisierte Strukturen für den Einsatz von IT im Bereich der Hirnforschung. Schwerpunktthema der CNS ist daher dieses Jahr die Neuroinformatik, die mit verschiedenen eingeladenen Hauptvorträgen und einem Symposium gewürdigt wird.

Die CNS 2009 besteht aus einer dreitägigen Hauptveranstaltung vom 19. bis 21. Juli im Hilton Hotel am Gendarmenmarkt in Berlin. Erstmalig werden im Vorfeld der Tagung „Bernstein-Tutorials“ stattfinden, um jungen Nachwuchswissenschaftlern das nötige Grundwissen für ihre Arbeiten in konzentrierter Form zu vermitteln. Dafür konnten hochkarätige Sprecher aus aller Welt mit Unterstützung der Bernstein-Initiative gewonnen werden. Nach der Haupttagung finden in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Workshops statt, in denen sich Wissenschaftler in kleineren Gruppen über aktuelle Forschungsthemen austauschen. Parallel zu den Workshops findet das Symposium zur Neuroinformatik statt, das vom deutschen Knoten (G-Node) der International Neuroinformatics Coordinating Facility (INCF) finanziert und von Prof. Dr. Andreas Herz organisiert wird.

Kontaktinformation:
Dr. Udo Ernst, Institut für Theoretische Physik, Universität Bremen
EMail: udo@neuro.uni-bremen.de, Tel: 0421 218 62002

Media Contact

Dr. Katrin Weigmann idw

Weitere Informationen:

http://www.cnsorg.org/2009/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer