BTU-Forschungskooperation zur Nutzbarmachung von Industrierobotern in der spanenden Bearbeitung

Am 27. und 28. September 2012 treffen sich die insgesamt 14 Partner des EU-Forschungsprojektes COMET zu ihrem 7. General Assembly Meeting an der BTU Cottbus.

An dem Projekt arbeiten Wissenschaftler aus Deutschland, Schweden, Griechenland und Italien sowie Industriepartner aus Frankreich, Tschechien, Belgien und Großbritannien zusammen.

Ziel des COMET Projektes ist die Nutzbarmachung von Industrierobotern für die spanende Bearbeitung, insbesondere zum Fräsen. Industrieroboter bieten durch ihren großen Arbeitsraum, ihre hohe Flexibilität und ihre – im Vergleich zu Werkzeugmaschinen – geringen Investitionskosten eine gute Basis für Fräsanwendungen.

Allerdings werden sie aufgrund ihrer unzureichenden Genauigkeit und Steifigkeit sowie wegen des Mangels an geeigneten Programmieranwendungen in der Industrie nur in Spezialanwendungen, meist für weiche Werkstoffe wie Holz oder Kunststoff eingesetzt. Mit dem im Projekt entwickelten modularen Ansatz sollen nun auch Werkstoffe wie Aluminium, Stahl oder Nickellegierungen mittels Industrierobotern passgenau bearbeitet und wirtschaftlich zur Anwendung gebracht werden.

Das Projekt zeichnet sich durch eine hohe Anzahl von insgesamt acht Forschungs- und Demonstrationsroboterzellen aus, in denen die entwickelten Methoden zur Fertigung realer Bauteile aus dem Werkzeugbau sowie der Luftfahrt- und Automobilindustrie getestet werden.

Von Seiten der BTU Cottbus werden die Projektaufgaben vom Lehrstuhl Automatisierungstechnik unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Ulrich Berger bearbeitet. Das Projektteam der BTU ist für die technische Koordination des Gesamtprojekts sowie für das Arbeitspaket Robotermodellierung verantwortlich. Zur Identifikation der für die Modellierung benötigten Parameter, wie beispielsweise Getriebespiel, Steifigkeiten und Reibungseinflüsse, wurden Messmethoden entwickelt, die mit einem, auch für einen Industrieanwender vertretbaren Aufwand, durchgeführt werden können. In den Laboren des Lehrstuhls wurde zur Entwicklung und zum Test dieser Methoden eine Roboterfräszelle aufgebaut. Außerdem werden hier Demobauteile für den Werkzeugbau, u.a. aus gehärtetem Stahl, dem anspruchsvollsten der im Projekt verwendeten Materialien, gefertigt.
Das Projekt “COMET: Plug-and-produce COmponents and METhods for adaptive control of industrial robots enabling cost effective, high precision manufacturing in factories of the future” wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des 7. Forschungsrahmenprograms als Teil des „European Economic Recovery Pan“ (EERP) in der Gruppe „Factories of the Future“ kofinanziert. Die Förderung beträgt insgesamt 5,3 Mio. Euro und die Projektlaufzeit drei Jahre, von September 2010 bis Februar 2013. Die Projektkoordination liegt bei dem Softwareanbieter Delcam plc.

Weitere Informationen
Dipl.-Ing. Christian Lehmann, BTU Cottbus, Lehrstuhl Automatisierungstechnik, Tel: (0355) 69-2426, E-Mail: lehmann.christian@tu-cottbus.de,
http://www.comet-project.eu oder unter
http://www.youtube.com/user/COMETproject

Media Contact

Iris Mrosk idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer