Der Wirkstoff hat eine unglaubliche Karriere hinter sich: Früher war Botulinumtoxin als hochgefährliches Gift gefürchtet, das in verdorbenen Lebensmitteln auftrat und tödlich wirkte. Heute werden mit Botulinumtoxin Menschen behandelt, die an Nervenerkrankungen leiden.
Anfang Mai kommen Mediziner aus der ganzen Bundesrepublik nach Rostock, um auf einer Tagung den Einsatz der Substanz zu diskutieren und neue Einsatzfelder zu erkunden.
Die Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Rostock verfügt über die größte Botulinumtoxin-Ambulanz in Deutschland. Rund 1.500 Patienten werden hier kontinuierlich behandelt. "Es handelt sich vor allem um Menschen mit Dystonien oder Spastiken", erklärt Professor Dr. Reiner Benecke, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Uniklinikum Rostock (AöR) und zugleich 1. Vorsitzender des Expertenkreises Botulinumtoxin der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Botulinumtoxin vermag gezielt die Verbindung von Nervenzellen und Muskelzellen zu drosseln. Menschen, die unter einer ständigen Muskelanspannung (Dystonie) leiden, erfahren dadurch ebenso Hilfe wie Patienten mit spastischen Verkrampfungen.
Künftig werde sich das Einsatzfeld des Proteins Botulinumtoxin noch weiter ausdehnen, ergänzt Professor Dr. Uwe Walter, Tagungssekretär der Rostocker Veranstaltung. Schon heute werde der Wirkstoff bei übermäßiger Schweißproduktion unter den Achseln und an den Füßen oder bei heftigem, krankheitsbedingtem Speichelfluss eingesetzt. Erforscht werde derzeit die Injektion von Botulinumtoxin in tiefe Hirnregionen, um zukünftig Krankheiten wie Parkinson heilen zu können. Die Häufigkeit des Einsatzes von Botulinumtoxin werde bedingt durch die alternde Gesellschaft ansteigen, da Dystonien auch vermehrt bei älteren Patienten nach Schlaganfällen auftreten.
Botulinumtoxin wurde Anfang des 19. Jahrhunderts erstmals beschrieben.Die Rostocker Tagung wird getragen durch den Arbeitskreis Botulinumtoxin der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN). Dieser Expertenkreis hat über 800 Mitglieder bundesweit. In Rostock werden mehr als 400 Tagungsteilnehmer erwartet.
Ingrid Rieck | idw
Weitere Informationen:
http://www.uni-rostock.de
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