400 Kinderzahnärzte tagen in der MHH

Trotz aller Prophylaxe ist Karies bei Kleinkinder noch immer ein Problem: „Viele Kleinkinder haben kariöse Zahnschäden, bevor sie mit drei Jahren oder noch später das erste Mal zahnärztlich untersucht werden“, sagt Professor Dr. Ulrich Schiffner, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (DGK).

Dabei ist das Riskio in den Bevölkerungsgruppen ungleichmäßig verteilt. „Ein Viertel der Kinder hat drei Viertel der Löcher“, ergänzt Tagungsleiter Dr. Reinhard Schilke von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), Klinik für Zahnerhaltung und Parodontologie.

Das ist nur eines der Themen die etwa 400 Kinderzahnärztinnen und Kinderzahnärzte und ihr Assistenzpersonal vom 28. bis 29. September 2007 in der MHH während der 14. Jahrestagung der DKG diskutieren werden. Mehrere Tagungsbeiträge weisen darauf hin, dass die schlechte Situation im Milchgebiss unverändert mit dem Langzeitgebrauch von Saugerflaschen verbunden ist – insbesondere während der Nacht.

„Diese Fälle verursachen dann einen hohen Behandlungsaufwand, oft in Vollnarkose“, sagt Professor Schiffner. Wie zudem das Risiko verringert werden kann, erläutert Dr. Schilke: „Schon Schwangere müssen ein saniertes Gebiss haben, damit später keine Keime auf die Kleinkinder übertragen werden.“ Vom ersten Zähneputzen an sollten die Kinder regelmäßig bei einem auf Milchgebisse spezialisierten Zahnarzt vorgestellt werden. „Außerdem sollten Kinder mit Vollendung des ersten Lebensjahres von der Saugerflasche entwöhnt werden.“ Die DKG will während des Kongresses diese Konzepte vorstellen, um die Mundgesundheit langfristig zu verbessern. „Dazu gehört auch die konsequentere Umsetzung der wissenschaftlich als wirkungsvoll erwiesenen Maßnahmen der Fluoridanwendung direkt in der Mundhöhle“, erläutert Professor Schiffner.

Die heutige kinderzahnärztliche Realität erfordert zu oft immer noch unterschiedlich invasive Behandlungsmaßnahmen. Internationale, renommierte Referenten werden eine Zusammenfassung klinisch und wissenschaftlich anerkannter Behandlungsweisen bei der Nervbehandlung in Milchzähnen geben. „Außerdem werden wir Vor- und Nachteile unterschiedlicher Füllungsmaterialien im Milchgebiss diskutieren“, sagt Professor Schiffner. Welche Konsequenzen die Behandlung von Kindern mit Gerinnungsstörungen und Erkrankungen des Blut bildenden Systems für die kinderzahnärztliche Praxis nach sich zieht, wird Prossor Dr. Karl Welte, Direktor der MHH-Abteilung Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, am Sonnabend erläutern.

Weitere Informationen erhalten Sie beim Tagungsleiter Dr. Reinhard Schilke, schilke.reinhard@mh-hannover.de, Telefon (0511) 532-4818 oder beim Präsidenten der DGK, Professor Dr. Ulrich Schiffner, schiffner@uke.uni-hamburg.de, Telefon (040) 42803-2276.

Das ausführliche Tagungsprogramm finden Sie unter www.kinderzahnheilkunde-online.de.

Bereits für Donnerstag, 27. September, um 17 Uhr laden der Informationskreis Mundhygiene und die DGK zum einem Pressegespräch über Milchzahnkaries in den Hörsaal G (Klinisches Lehrgebäude I1) ein.

Media Contact

Stefan Zorn idw

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