Mit neuen Perspektiven und Aufgaben ihres Fachs befassen sich die mehr als 2.500 Kinder- und Jugendärzte, die bis Sonntag auf der gestern eröffneten 103. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) in Nürnberg zusammenkommen.
"Prävention von Anfang an" - dieses Motto bekommt unter den in Nürnberg präsentierten neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen eine ganz neue Bedeutung. Die Vorbeugung späterer Erkrankungen setzt demnach nicht mehr erst im Kleinkindalter ein, sondern bereits Monate vor der Geburt: Hier geht es nicht um genetisch bedingte, vererbte Erkrankungen, sondern um Krankheiten, die über eine "fetale Programmierung" während der Zeit im Mutterleib festgelegt werden und später einem fest vorgegebenen Mechanismus folgen.
"Wenn wir diese Steuerungsprozesse verstehen lernen und kurz nach der Geburt ein fehlerhaftes, vorgegebenes epigenetisches Programm zu korrigieren vermögen, können wir in der Zukunft Zivilisationskrankheiten im Erwachsenenalter wie Herz-Kreislaufkrankheiten und Diabetes mellitus sehr frühzeitig behandeln - oder gar vermeiden", sagt Prof. Dr. Dr. Wolfgang Rascher, wissenschaftlicher Leiter des Kongresses.
"Auch die Gesundheitsökonomen sollten sich mit diesen neuen Erkenntnissen der Kinder- und Jugendmedizin intensiv befassen", fordert Prof. Dr. Hansjosef Böhles, Präsident der DGKJ, zur Eröffnung des Kongresses. Der Forschungsbereich der fetalen Programmierung sei nicht nur wissenschaftlich faszinierend, sondern verspreche zudem, so Böhles weiter, auch einen ökonomischen Gewinn: "In der präventiven Medizin liegt auch das Rezept, der zunehmenden Unbezahlbarkeit des Gesundheitssystems entgegenzutreten: Die fachlich hochwertige Betreuung von Schwangerschaft und Säuglingsperiode verheißt Rendite - in Gestalt einer in Zukunft gesünderen Bevölkerung."
Ein weiteres Schwerpunktthema des Kinder- und Jugendärztekongresses ist der Schutz vor Arzneimittelschäden. Hierbei geht es, ganz im Sinne eines verbesserten Verbraucherschutzes, um die Untersuchung unerwünschter Nebenwirkungen mit den Methoden der Pharmakovigilanz.
Wenn Kinder durch chronische Erkrankungen zu Dauerpatienten werden - dieser Aspekt prägt einen weiteren Bereich des Kongresses. Die Langzeitbetreuung bei nicht heilbaren Krankheiten oder nach überstandenen schweren Erkrankungen erfordert besondere Konzepte, die die Zeit bis in das Erwachsenenalter umfassen und wie sie beispielsweise in der Onkologie benötigt werden.
Die Abschlussveranstaltung am Sonntag legt wieder den Fokus auf das Zusammenwirken von Hochleistungsmedizin und umfassender, Umwelt und Alltag des Kindes einbeziehenden kinder- und jugendärztlichen Betreuung.
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Wolfgang Müller | idw
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