Deutscher Bioraffinerie-Kongress 2007 in Berlin

Die Weiterentwicklung von Bioraffinerie-Konzepten ist eine wichtige Schlüs-seltechnologie auf dem Wege zu mehr Energie- und Ressourceneffizienz. Dies wurde bei dem Deutschen Bioraffinerie-Kongress 2007 deutlich, der heute nach zweitägigen Beratungen in Berlin zu Ende geht.

„Der Kongress soll den Startschuss für einen sektorübergreifenden Dialog bilden und die Weichen für strategische Entscheidungen in Forschung, Entwicklung und Demonstration der Bioraffination in Deutschland stellen“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Michael Müller.

„Für die Umsetzung der anspruchsvollen, aber notwendigen Klimaschutzziele, die unter Deutscher Ratspräsidentschaft auf dem G8-Gipfel und auf EU-Ebene verabschiedet wurden, kommt Bioraffinerie-Konzepten eine Schlüsselrolle zu.

Deutschland als Chemie- und Technologiestandort hat für die Entwicklung solcher Systeme die besten Vorraussetzungen. Der weltweite Wachstumsmarkt an Umwelt- und Ressourcenschutztechnik bietet für deutsche Unternehmen hervorragende Chancen. Weiter steigende Preise für Energie und Rohstoffe werden die Nachfrage nach solchen Technologien künftig enorm steigen lassen“, sagte Müller.

Gegenwärtig werden in Deutschland etwa 76 Prozent der Rohstoffe für die organische Chemie durch Erdöl bereitgestellt. Somit stellt sich auch für diesen Wirtschaftbereich langfristig die Frage nach einer effizienten und kostengünstigen Rohstoffversorgung. Durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe für die Herstellung chemischer Erzeugnisse können neben fossilen Ressourcen auch Energie und somit Kohlendioxidemissionen gespart werden.

Dabei kann die Wertschöpfung von nachwachsenden Rohstoffen noch erheblich erhöht werden, wenn Bioraffinerie-Konzepte verwendet werden. Diese Systeme können durch ihre integrierte Form der Produktion von Nahrungsmitteln, Plattformchemikalien, Kraftstoffen, Strom und Wärme alle Teile der Pflanzen verwenden. Dabei wird die Synthesevorleistung der Natur gezielt genutzt. Auch Ressourcen wie Energie und Wasser werden effizienter eingesetzt und Abfälle minimiert. Sie führen somit zu erhöhter Wettbewerbsfähigkeit und ökologischer Effizienz.

Nach den Worten des Bevollmächtigten des Landes Brandenburg beim Bund und für Europaange-legenheiten, Staatssekretär Gerd Harms, wird international die Bedeutung von Biomasse ebenso wie die anderer alternativer Energiequellen bei der Versorgung der Menschen mit Materialien, Wirtschaftsgütern, Energie und Wärme zunehmen. „Die Entwicklung von Bioraffinerien ist ein vergleichsweise junges Forschungsgebiet, auf dem Brandenburg bereits Beachtliches vorweisen kann. Für weitere Fortschritte ist auch eine enge Zusammenarbeit der Akteure in Forschung, Wirtschaft und Politik notwendig.“

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Michael Schroeren BMU-Pressereferat

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