Energie- und Umweltminister aus 20 Ländern beraten in Berlin über den klimafreundlichen Umbau der Energiesysteme

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und Bundeswirtschaftsminister Michael Glos haben heute die dritte Ministerkonferenz im Rahmen des „Gleneagles-Dialogs über Klimawandel, saubere Energie und nachhaltige Entwicklung“ in Berlin eröffnet. Zwei Tage lang beraten die Energie- und Umweltminister aus den 20 wichtigsten Energieverbrauchsländern über Strategien zum nachhaltigen Umbau ihrer Energiesysteme. Insbesondere bei der Förderung von klimafreundlichen Technologien und Investitionen werden konkrete Fortschritte angestrebt. Damit soll ein wichtiger Beitrag zur Vorbereitung der UN-Klimakonferenz im Dezember in Bali geleistet werden.

Bundesumweltminister Gabriel: „Die Technologien und das Geld, das wir für die Bekämpfung des Klimawandels brauchen, sind weitgehend vorhanden – was fehlt, sind die richtigen politischen Rahmenbedingungen. Im Gleneagles-Dialog arbeiten wir daran, Investitionen in Klimaschutz-Technologien noch attraktiver zu machen. Klare, verbindliche Ziele und die Weiterentwicklung des Kohlenstoffmarkts spielen dabei eine entscheidende Rolle. Über den Markt können wir einen großen Teil der Ressourcen mobilisieren, die für den Umbau unserer Energiesysteme notwendig sind.“

Bis 2030 werden nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur 20 Billionen US-Dollar in neue Energieinfrastruktur investiert. Ob diese in effiziente, moderne Anlagen und Technologien fließen, hängt vor allem von den politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Bereits heute erlaubt eine Vielzahl von Technologieoptionen – vor allem im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien – die Einsparung von Energie und die Reduzierung von CO2-Emissionen mit großen wirtschaftlichen Chancen.

Bundeswirtschaftsminister Glos: „Klimaschutz, Energieversorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit können gleichzeitig erreicht werden. Der Schlüssel dazu sind insbesondere effiziente Energietechnologien, mit denen wir den besten Klimanutzen bei größtmöglicher Kosteneffizienz erreichen. Wir haben in Deutschland gute Erfahrungen damit gemacht, durch den Einsatz von Technologien Energieverbrauch und Wirtschaftswachstum zu entkoppeln und gleichzeitig unsere Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Wir wollen auf diesem Treffen weltweit den Einsatz sauberer Technologien vorantreiben. Es geht darum kostengünstige Vermeidungspotenziale zu identifizieren. Das heißt konkret: das Potenzial einzelner Technologien in unseren jeweiligen Ländern zu erkunden, Hemmnisse zu identifizieren und abzubauen, wo erforderlich das Erreichen der Marktreife voranzutreiben und Anreize zu schaffen sowie die internationalen Technologiekooperationen auszubauen.“

An der Konferenz in Berlin nehmen die Umwelt- und Energieminister aus den G8-Staaten Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Russland, Großbritannien und den USA teil sowie aus Australien, Brasilien, China, Indien, Indonesien, Mexiko, Nigeria, Polen, Südafrika, Südkorea, Spanien; zudem die Europäische Kommission und Portugal als amtierende EU-Präsidentschaft. Eingeladen sind außerdem die multilateralen Entwicklungsbanken, die Internationale Energieagentur, das UN-Klimasekretariat sowie Unternehmen, Umweltverbände und Parlamentarier.

Die Anwesenheit von Umwelt- und Energieministern aus Industrie-, Entwicklungs- und Schwellenländern ermöglicht es, einen integrierten Ansatz der Klima- und Energiepolitik zu verfolgen. Die EU hatte während der deutschen Ratspräsidentschaft im Frühjahr 2007 Klimaschutz und Energiepolitik erstmals in einer kohärenten Politik zusammengeführt. Mit der Verabschiedung des Klima- und Energiepakets in Meseberg hat die Bundesregierung aufgezeigt, wie ein integriertes Konzept Wachstum fördern und gleichzeitig das Klima schützen kann.

Klimaschutz und Energieeffizienz ist ein Schwerpunkt der deutschen G8-Präsidentschaft 2007. Der Gleneagles-Dialog wurde auf dem G8-Gipfel 2005 unter britischer Präsidentschaft ins Leben gerufen. Die Konferenz in Berlin soll Impulse geben für den Klimaprozess im Rahmen der Vereinten Nationen, insbesondere für die nächste UN-Klimakonferenz auf Bali im Dezember.

Hinweis: Weitere Informationen zur Berliner Konferenz und zum Gleneagles-Dialog sind im Internet ( http://www.bmu.de/gleneagles-dialog ) abrufbar.

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Michael Schroeren BMU-Pressereferat

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