Fastnachtspiele als Forschungsgegenstand

Vom 9. bis 12. September 2007 findet im Heinrich-Fabri-Institut in Blaubeuren eine interdisziplinäre Tagung mit dem Titel „Fastnachtspiele – Weltliches Schauspiel in literarischen und kulturellen Kontexten“ statt. Auf Einladung des Tübinger Mediävisten Prof. Dr. Klaus Ridder werden sich europäische und amerikanische Forscher unterschiedlicher Fachrichtungen mit den verschiedenen Facetten des „Phänomens Fastnachtspiel“ beschäftigen. Dabei geht es vor allem darum, die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen kulturhistorischen, theologischen, literatur- und theaterwissenschaftlichen Fachrichtungen, die sich mit Fastnacht und Fastnachtspiel beschäftigen, zu verbessern.

Anlass der Tagung ist die neue kritische Gesamtedition der 111 vorreformatorischen Nürnberger Fastnachtspiele, die seit Februar 2005 an den Universitäten Tübingen und Trier erarbeitet wird. Sie soll die bisher einzige Gesamtausgabe der Stücke von Adelbert von Keller ersetzen, die zwischen 1853 und 1858 erschienen ist und den heutigen wissenschaftlichen Anforderungen nicht mehr genügt. Während der Tagung wird der Stand der Neuedition der Nürnberger Fastnachtspiele erstmals einer breiteren wissenschaftlichen Öffentlichkeit vorgestellt. Die Veranstalter erhoffen sich von diesem Kolloquium sowohl Anregungen für die Arbeit an der Neuedition, als auch neue Impulse für eine breite wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Fastnachtspiel als Forschungsgegenstand.

Der interdisziplinäre Charakter des Kolloquiums schlägt sich in der Vielfalt der Themen nieder, die zur Diskussion stehen. In der Sektion „Fastnachtspiel und Stadtpolitik“ steht etwa die Frage nach einer politischen Funktionalisierung der Spiele für oder gegen die herrschenden Verhältnisse im Mittelpunkt. Eine weitere Sektion ist möglichen Wechselwirkungen zwischen Fastnachtspiel und Fastnachtsbräuchen gewidmet. Untersucht wird beispielsweise, ob und wie Fastnachtsbräuche sich verändern, wenn sie im Medium des Fastnachtspiels literarisiert und inszeniert werden.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Klaus Ridder, Deutsches Seminar, Wilhelmstraße 50, 72074 Tübingen
Tel. (07071) 29-72955
Sekretariat: 29-78442, Fax: 29-5168
E-Mail: klaus.ridder@uni-tuebingen.de

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Michael Seifert idw

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