Deutschland wird zur Ideenwerkstatt für die Chancen des Demographischen Wandels

„Wir können und müssen den demographischen Wandel gestalten, indem wir die damit verbundenen neuen Chancen nutzen und den Solidaritätspakt zwischen den Generationen erneuern“, erklärt der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Hermann Kues, in seiner heutigen Eröffnungsrede auf dem 2. Demographie-Kongress in Berlin.

Der 2. Demographie-Kongress des Behörden Spiegels, der in Kooperation mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend am 28. und 29. August 2007 in Berlin stattfindet, widmet sich der Alterung der Gesellschaft und den daraus entstehenden Herausforderungen insbesondere für Politik, Staat und Öffentlichen Dienst. In den Themenfeldern „Potenziale nutzen“ und „Stadt- und Regionalentwicklung“ geht es um gute Beispiele, Erfahrungsaustausch zwischen Behörden und Unternehmen sowie eine bessere Vernetzung der Beteiligten.

Mit über 500 Teilnehmenden ist die Veranstaltung deutschlandweit die größte Fachkonferenz zum Thema. Workshops befassen sich mit folgenden Themen: Personalmanagement, demographiefeste Personalpolitik, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Gesundheitsmanagement, Potenziale des Alters, Stadt- und Regionalentwicklung, bürgerschaftliches Engagement und Daseinsvorsorge.

„Die demographische Entwicklung hat lokal je nach Region und vorhandener Struktur ganz unterschiedliche Auswirkungen auf die Lebenssituation der Menschen und den lokalen Arbeitsmarkt. Auch die öffentlichen Haushalte, die örtliche Infrastruktur und die Beziehungen zwischen Jung und Alt sind nicht überall in gleichem Maße betroffen. Deshalb brauchen wir stimmige und passgenaue Konzepte, die die unterschiedlichen Entwicklungen in den Kommunen und Regionen berücksichtigen.“, sagt Dr. Hermann Kues. „Die Herausforderungen durch die Alterung unserer Gesellschaft meistern wir am besten, wenn alle Kräfte auf sämtlichen Ebenen im Schulterschluss mit den Bürgerinnen und Bürgern an einem Strang ziehen. Der Ideenreichtum und die Tatkraft der Gemeinschaft vor Ort sind die besten Werkzeuge, um die Chancen des demographischen Wandels erfolgreich zu nutzen“, so Kues weiter. 

Das historische Phänomen alternder Gesellschaften stellt alle Industriestaaten vor ähnliche Herausforderungen. „Lösungen, die jetzt in Deutschland entwickelt werden, können uns auch international voran bringen. Das gilt besonders für seniorengerechte Produkte und Dienstleistungen“, sagt Kues. Eine aktuelle vom Bundesfamilienministerium in Auftrag gegebene Studie „Wirtschaftsmotor Alter“

zeigt die großen Chancen für mehr Lebensqualität älterer Menschen sowie ein großes Wachstumspotenzial für die Wirtschaft der „silver economy“. Dieses Potenzial will das Bundesfamilienminsterium mit einem Programm „Wirtschaftskraft Alter – Unternehmen gewinnen“ weiter aktivieren. Das Programm startet Anfang nächsten Jahres.

Wie sich Menschen für gesellschaftliche Belange aktivieren lassen, zeigt das vom Bundesfamilienministerium 2005 initiierte Modellprogramm „Generationsübergreifende Freiwilligendienste“. Mehr als 6.500 Freiwillige aus allen Altersgruppen haben sich in über 1000 Einsatzstellen freiwillig für einen zeitlich festgelegten Zeitraum (mindestens drei, höchsten 24 Monate) zu gemeinnützigen Tätigkeiten verpflichtet. Sie stärken damit die Zivilgesellschaft und tragen zur Bewältigung demografischer Herausforderungen bei. Mit einem neuen Programm „Alter schafft Neues“ stößt das Bundesfamilienministerium eine soziale Bewegung für eine aktive Rolle des Alters in der Gesellschaft an. Diese und weitere Programme fließen in der Initiative ZivilEngagement – Miteinander – Füreinander ein.

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