Der Erhalt der Lebensqualität stellt ein wesentliches Therapieziel der Diabetestherapie dar. Leider weist die aktuelle Studienlage, die vor kurzem auch in den Leitlinien "Psychosoziales und Diabetes" der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) zusammengefasst wurde, dass vergleichsweise Menschen mit Diabetes im Vergleich zu Menschen ohne Diabetes eine reduzierte Lebensqualität aufweisen. Diabetespatienten leiden darüber etwa jeweils doppelt so häufig an klinischen und subklinischen Depressionen.
Die Diskussion um die adäquate Erfassung der Lebensqualität bei Menschen mit Diabetes hat darüber hinaus eine sehr aktuelle Bedeutung, da der Gesetzgeber für die Kosten-Nutzen-Bewertung von Therapieverfahren auch den Einbezug von Maßen der Lebensqualität (z.B. QUALYS) fordert. Über die richtige Messung der Lebensqualität ist vor allem auch in Hinblick auf die Bewertung von modernen Medikamenten und Insulinanaloge ein heftiger Streit entbrannt.
Auf der Tagung "Therapieziel Lebensqualität!?!", welche vom 28. bis 30. September 2007 im Diabetes Zentrum Mergentheim stattfindet, soll schwerpunktmäßig die Frage behandelt werden, mit welchen Methoden Menschen mit Diabetes identifiziert werden können, die eine schlechte Lebensqualität im Zusammenhang mit Diabetes aufweisen. Zugleich sollen Konzepte vorgestellt werden, wie Menschen mit Diabetes dabei unterstützt werden können, eine bessere Lebensqualität zu erreichen. In den Vorträgen und Workshops werden auch grundsätzliche Fragen der Ethik, inhaltlichen Konzeption und Messung von Lebensqualität thematisiert.
Die Tagung versucht Antworten auf folgende Fragen zu geben:
- Lebensqualität und Diabetes: Wie ist die Studienlage, welche Einflussfaktoren für eine gute versus schlechte Lebensqualität bei Menschen mit Diabetes sind bekannt?
- Gibt es therapeutisch relevante Unterschiede in der Lebensqualität von Menschen mit Diabetes im Vergleich zu anderen chronischen Erkrankungen?
- Screening und Diagnostik von Wohlbefinden und Lebensqualität: Ethisch erlaubt, mit welchen Methoden, mit welchen therapeutischen Konsequenzen?
- Messung der Lebensqualität bei Diabetes: Mit welchen Methoden kann die Lebensqualität erfasst werden?
- Messung der Lebensqualität: Gibt es neue, krankheitsspezifische und veränderungssensitive Verfahren, welche Konsequenzen ergeben sich aus diesen Messungen für die Nutzenbewertung von Therapieverfahren?
- Welche psychologischen Mechanismen sind für den Erhalt der Lebensqualität verantwortlich?
- Iatrogene Effekte: Was können Behandler tun, um durch patientenorientierte Behandlungskonzepte eine Verschlechterung der Lebensqualität zu vermeiden?
- Wie kann das Thema "Lebensqualität" besser in die Schulung und Beratung integriert werden?
- Reduzierte Lebensqualität und Depressivität: Welche therapeutischen Strategien zur Verhinderung der Entwicklung von Depressionen gibt es?
Veranstalter ist die Arbeitsgemeinschaft "Psychologie und Verhaltensmedizin der DDG", der Verein "Diabetes und Psychologie e.V." gemeinsam mit der "Gesellschaft für Rehabilitation bei Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen e.V. (GRVS)".
Alle Informationen zur Tagung und die Unterlagen zur Anmeldung sind im Internet unter http://www.diabetes-psychologie.de erhältlich. Medienvertreter sind herzlich eingeladen, die Tagung persönlich zu besuchen, für ihre Recherchen zu nutzen und darüber zu berichten.
Dr. Dipl.-Psych. Bernhard Kulzer
Medizin - Kommunikation | idw
Weitere Informationen:
http://www.diabetes-psychologie.de
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