APV-Guideline „Einsatz elektronischer Signaturen im pharmazeutischen Umfeld“

Sobald jedoch Unterschriften ins Spiel kommen, wird oftmals auf papierbasierende Lösungen ausgewichen. Dieser Medienbruch behindert den durchgängigen elektronischen Workflow und ist auch in wirtschaftlicher Hinsicht nicht sinnvoll.

Diese Situation ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass bei der Einführung von elektronischen Unterschriften im regulierten Umfeld nach wie vor eine hohe Unsicherheit bezüglich der folgenden Fragen herrscht:

  • Welche juristische Grundlagen sind in Deutschland (Signaturgesetz, SigG) und in den USA (21 CFR Part 11) zu berücksichtigen?
  • Welche technischen Maßnahmen sind zu treffen?
  • Inwieweit akzeptieren die Behörden die technischen Lösungen?
  • Welche organisatorischen Verfahren sind innerbetrieblich zu regeln?

Um pharmazeutischen Unternehmen bei der Einführung elektronischer Signaturen zu unterstützen, erstellte die Fachgruppe Informationstechnologie der APV zusammen mit Experten aus der pharmazeutischen Industrie eine detaillierte Guideline zu Einführung und Gebrauch elektronischer Unterschriften im pharmazeutischen Umfeld.

Die Guideline analysiert die externen Anforderungen wie 21 CFR 11 sowie das deutsche und europäische Signaturgesetz und klärt die Frage, inwieweit die deutsche Signaturgesetzgebung mit den FDA-Forderungen zu „electronic signatures“ abzugleichen ist.

Des Weiteren werden der Geltungsbereich dieser Anforderungen definiert und die regulatorisch geforderten Maßnahmen transparent erläutert.

Verschiedene Klassen von Signaturen wie das einfache Namenskürzel und die volle, vom Gesetzgeber geforderte Signatur werden unterschieden.

Die Autoren empfehlen, anhand eines risikobasierten Ansatzes vorzugehen und vergleichen die verschiedenen Varianten von Unterschriftslösungen, die derzeit im pharmazeutischen Umfeld zu finden sind.

In einem ausführlichen Anhang der Guideline sind Auszüge von Richtlinien und Gesetzestexte zu finden, in denen Signaturen im weitesten Sinn gefordert sind.
Die Guideline beinhaltet die Feststellung, dass nur in wenigen Fällen die qualifizierte elektronische Signatur nach dem Signaturgesetz vom Gesetzgeber erforderlich ist.

Ein angemessenes Maß an Sicherheit und Vertrauens-würdigkeit kann mit anderen technischen Lösungen gewährleistet werden. Bei der Bewertung des Gesamtrisikos wird der Regelung des organisatorischen Umfelds ein stärkeres Gewicht als der verwendeten Technik eingeräumt.

Die ausgearbeitete Guideline trägt dazu bei, die Sicherheit seitens der Anwender zu erhöhen und den Einsatz elektronischer Unterschriften zu fördern.

Die Erstvorstellung der Guideline erfolgte in einem Seminar am 13./14. Juni d. J. in Göttingen. Eine zweite Einführungsveranstaltung findet am 20.-21. November 2007 im park inn Hotel in Köln statt. Die Guideline wird in der nächsten Ausgabe der APVnews (Oktober) publiziert.

Weitere Informationen erhalten Sie bei:
APV e.V.
Fachgruppe Informationstechnologie der Arbeitsgemeinschaft für Pharmazeutische Verfahrenstechnik e.V.
Ansprechpartner: Dr. Christoph Hornberger
Kurfürstenstr. 59
55118 Mainz
E-Mail: informationstechnologie@apv-mainz.de

Media Contact

Petra Eberle APV e.V.

Weitere Informationen:

http://www.apv-mainz.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer