Cyberworlds 2007 in Hannover

Um Informationswelten in virtuellen Umgebungen geht es während der internationalen Konferenz „Cyberworlds 2007“ vom 24. bis 27. Oktober 2007 an der Leibniz Universität Hannover. Die jährliche Konferenz, zu der renommierte Wissenschaftler aus der ganzen Welt kommen, findet in diesem Jahr zum ersten Mal in Deutschland statt. Die Konferenzgäste treffen sich im Leibnizhaus, Holzmarkt 4-6, 30159 Hannover.

Cyberworlds entstehen immer dann, wenn Menschen oder Computerprogramme in virtuellen Umgebungen zusammentreffen, sei es in einem einfachen Chat-Raum im Internet, einem komplizierten Auktionssystem mit Hunderten von Benutzern oder etwa in der virtuellen 3-D-Welt „Second Life“. Vieles, was heute unter dem Schlagwort „Web 2.0“ läuft, kann als Cyberworld aufgefasst werden. Cyberworlds bilden sich meist aus Bedürfnissen und Anforderungen in der realen Welt und sind daher Informationswelten, die sowohl reale als auch virtuelle Anteile haben.

Während der „Cyberworlds 2007“, die von Prof. Franz-Erich Wolter vom Lehrstuhl Graphische Datenverarbeitung organisiert wird, tauschen sich Experten über die aktuellen Entwicklungen in unterschiedlichen Bereichen der Cyberworlds aus. Inhalte sind unter anderem die Cyber-Medizin, bei der zum Beispiel virtuelle Fernoperationen möglich sind und sich Fachleute weltweit vernetzen können, aber auch philosophische, evolutionäre und ethische Aspekte von Cyberworlds. Zudem gibt es zwei internationale Workshops: HAPTEX 2007 und NASAGEM 2007 am ersten sowie am letzten Konferenztag. Der HAPTEX-Workshop beschäftigt sich mit der Simulation von Textilien, die zum Beispiel in der Entwicklung von Stoffen oder bei animierten Figuren in virtuellen Welten zum Einsatz kommen. Wie bewegen sich etwa die Falten eines Hemdes, wenn der Arm gehoben wird?

Ein HAPTEX-Forschungsprojekt an der Leibniz Universität Hannover ist das Fühlen von virtuellen Stoffen. Mittels taktiler Ausgabegeräte ist es möglich, die Oberfläche und Dicke des Stoffes, der auf dem Bildschirm erscheint, zu fühlen. „Wir betreiben zurzeit noch Grundlagenforschung, aber es sind auch konkrete Anwendungen für die Textilindustrie vorstellbar“, sagt Mitarbeiter Guido Böttcher. So könnte es zum Beispiel möglich werden, bei einer Online-Bestellung von Kleidung direkt den Stoff des neuen Hemdes oder Rockes anzufassen. Das HAPTEX-Projekt wird von der Europäischen Union gefördert. Im Workshop NASAGEM (New Advances in Shape Analysis and Geometric Modeling) am letzten Konferenztag geht es um die Mathematik, insbesondere die Geometrie, die hinter den virtuellen Welten steht.

Die Konferenz steht unter der Schirmherrschaft des Niedersächsischen Ministers für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann.

Hinweis an die Redaktion:
Für nähere Informationen zu „Cyberworlds 2007“ steht Ihnen Dipl.-Math. Ingo Friese vom Fachgebiet Graphische Datenverarbeitung unter Telefon +49 511.762-2913 oder per E-Mail unter hcw2007@gdv.uni-hannover.de gern zur Verfügung.

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Dr. Stefanie Beier idw

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