Die Illusion der natürlichen Stadt im 20. Jahrhundert

Mit der Krise der städtebaulichen Moderne seit den 1960er Jahren sind Architektur und Stadtplanung erneut mit einer Herangehensweise konfrontiert, die die Hand des Stadtdesigners nicht betont, sondern versteckt.

Der Autor des Entwurfs ist sowohl ab- als auch anwesend, übt einerseits individuellen Einfluss auf den Entwurf aus und geht dennoch davon aus, sich zugunsten kollektiver Prozesse zurückzunehmen. Die Stadt wird designt, das Ergebnis aber trotzdem als authentisch oder sogar natürlich verstanden.

Auswirkungen dieser Herangehensweise zeigen sich etwa in den Stadterneuerungsprojekten des New Urbanism in Europa und den USA, bei einigen der neuen Stadtgründungen in China, bei den stadtplanerischen Entwürfen für eine „europäische Stadt“ oder auch im „Planwerk Innenstadt“, das 1999 vom Berliner Senat als verbindlicher Masterplan verabschiedet wurde.

Eine vom Center for Metropolitan Studies der TU Berlin veranstaltete Konferenz „Concealing the Designer – Die Illusion der natürlichen Stadt im 20. Jahrhundert“, die am 1. und 2. Juni 2007 stattfindet, betrachtet diesen Ansatz aus einer historischen Perspektive und setzt sie in den Zusammenhang einer Strömung, die sich fast während des gesamten 20. Jahrhunderts nachweisen lässt. Wir möchten Sie herzlich zu dieser Veranstaltung einladen und bitten Sie, auch in Ihrem Medium darauf hinzuweisen:

Zeit: Freitag, 1. Juni, und Samstag, 2. Juni 2007, Beginn jeweils um 14.00 Uhr
Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 152, Architekturgebäude, Raum A 151, 10623 Berlin

Hinweis: Die Konferenz ist kostenlos, um Anmeldung per E-Mail wird gebeten(info@metropolitanstudies.de)

Internationale Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Theorie und Praxis wie beispielsweise Robert Fishman, University of Michigan, Eve Blau, Harvard University, oder Iain Boyd Whyte, University of Edinburgh, werden das Thema kritisch beleuchten. Während das Themenspektrum „Concealing the Designer“ auf den Podiumsdiskussionen aus einer historischen Perspektive betrachtet wird, werden Präsentationen praktizierender Architektinnen und Architekten das Thema in Bezug zur aktuellen Designpraxis setzen.

Am Abend des ersten Konferenztages hält die japanische Architektin Momoyo Kaijima, Atelier Bow-Wow, Tokyo, die Keynote Lecture (Hauptvortrag). Im Anschluss daran wird zu einem Empfang geladen.

Zeit: Keynote Lecture am Freitag, dem 1. Juni 2007, um 19.00 Uhr
Ort: Institute for Cultural Inquiry, Christinenstr. 18 – 19 (Pfefferberg-Areal, Haus 8), 10119 Berlin (U-Bhf. Senefelder Platz)

Gefördert wird die Konferenz unter anderem durch die Gerda-Henkel-Stiftung, die Zeit-Stiftung, die Checkpoint-Charlie-Stiftung und die Gesellschaft von Freunden der TU Berlin. Die Tagungssprache ist überwiegend englisch. Das vollständige Programm finden Sie im Internet unter: www.metropolitanstudies.de.

Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Dr. Florian Urban, Center for Metropolitan Studies, Ernst-Reuter-Platz 7 TEL 3-0, 10587

Media Contact

Dr. Kristina R. Zerges idw

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