IT-Outsourcing: Euphorie und Stolpersteine

Immer mehr Unternehmen lagern ihre IT aus: Laut einer Untersuchung des Beratungsunternehmens Gartner wird das Marktvolumen im Bereich IT-Outsourcing von zuletzt 12,1 Milliarden (2006) auf 18 Milliarden Euro im Jahr 2010 ansteigen. Der Bedarf deutscher Firmen, ihre IT-Services an Dienstleister auszulagern, soll von zehn auf 27 Prozent wachsen.

Trotz aller Euphorie müssen Unternehmen verschiedene Aspekte berücksichtigen, bevor sie einen Outsourcing-Vertrag abschließen. Dr. Peter Dück, Vice President bei Gartner Consulting, rät Unternehmen, eine spezielle Sourcing-Strategie zu erstellen. Auf dem 2. IIR-Forum „IT-Outsourcing- und Dienstleistermanagement“ (25. bis 26. Juni 2007 in Frankfurt) wird er darüber sprechen, wie ein Unternehmen seine optimale Sourcing-Strategie findet und sie erfolgreich umsetzt.

Viele Kunden und Anbieter interpretieren und vereinbaren Ziele für IT Outsourcing ohne Übereinstimmung, wie die PA Consulting Group in einer Befragung unter 300 Kunden und IT Providern herausfand. Demnach seien viele Verträge schon vor dem Betrieb zum Scheitern verurteilt, da Planung und Due Diligence vernachlässigt würden. Rüdiger Zastrow von PA Consulting wird auf dem Forum zeigen, mit welchen weiteren Herausforderungen Unternehmen rechnen müssen und wie sie typische Stolpersteine bei IT-Outsourcing-Projekten umgehen.

Neben bekannten Erfolgsfaktoren wie vereinbarten Service Levels und einer funktionierenden Verständigung zwischen den Vertragspartnern, der so genannten Compliance, kommt es nach Meinung einiger Experten auch auf Risikomanagement an: „Die meisten Outsourcing-Projekte scheitern, weil die Verantwortlichen zu wenig Wert auf Risikomanagement legen. Entscheidend für den Erfolg ist der Fokus auf outsourcing-spezifische Risiken“, warnt Suneej Manikoth vom Beratungsunternehmen LogicaCMG. Die Analysten von Gartner bestätigen seine Einschätzung: So seien nach einer Untersuchung bei 80 Prozent aller Outsourcing-Projekte im Vorfeld keine globalen Lieferrisiken berücksichtigt worden.

Eine Möglichkeit, IT-Services auszulagern, aber dennoch die Kontrolle über die Prozesse zu behalten, bieten nach Aussage von Fujitsu Siemens Computers so genannte Managed Services: „Managed Services sind eine Alternative zwischen Optimierung des Eigenbetriebs und Outsourcing“, so Richard Schlauri, Executive Vice President bei Fujitsu Siemens Computers und ebenfalls Referent auf dem IIR-Forum. „Der Vorteil: Das Unternehmen behält die strategische Verantwortung in der Hand, hat geringere Kosten, eine größere Flexibilität und kürzere Vertragslaufzeiten.“

Nach anfänglichem Zögern entscheiden sich nun auch immer mehr mittelständische Betriebe für IT-Outsourcing. Dass ein IT-Serviceanbieter Unternehmen aus dem Mittelstand anders bedienen muss als Großunternehmen, behauptet Konrad Meier von der TDS AG. „Hier sind die Entscheidungswege kürzer, die Arbeitsweisen pragmatischer.“ Die Größe des IT-Dienstleisters müsse zur eigenen Unternehmensgröße passen, so der Geschäftsbereichsleiter IT Outsourcing. „Ein Dienstleister aus dem Mittelstand ist mit der Unternehmenskultur vertraut und kann schneller passende Lösungen anbieten als ein Großunternehmen“. Auf dem Forum wird er diese These näher ausführen.

Über das Forum

Vom 25. bis 26. Juni 2007 veranstaltet die IIR Deutschland GmbH zum zweiten Mal das IT-Outsourcing- und Dienstleistermanagement-Forum in Frankfurt. Unter dem Motto „ IT-Sourcing Governance in einem komplexen globalen IT-Outsourcing-Umfeld“ will die Veranstaltung über neue Sourcing-Strategien und damit verbundene rechtliche und wirtschaftliche Herausforderungen informieren. Auch der Einfluss der immer stärker werdenden Industrialisierung auf das IT-Dienstleistermanagement wird diskutiert. Zu den weiteren Referenten gehören Experten von Unternehmen wie Deutsche Bank, IBM Deutschland, Baker& McKenzie, Booz Allen Hamilton, Helbling Management und Union IT Service.

Media Contact

Romy König IIR Deutschland GmbH

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