Informationsveranstaltung zum Thema Wertprüfung von gentechnisch veränderten Maissorten

Die Justus-Liebig-Universität Gießen lädt ein zu einer Informationsveranstaltung zum Thema „Wertprüfung von gentechnisch veränderten Maissorten“ am 17. April 2007 um 18 Uhr im Wilhelm-Liebknecht-Haus (Leimenkauter Weg, 35398 Gießen). Teilnehmen an der Podiumsdiskussion werden der Präsident der Universität Prof. Dr. Stefan Hormuth, der Projektleiter Prof. Dr. Wolfgang Friedt, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung I, der Landesvorsitzende des BUND-Landesverbands Hessen Michael Rothkegel, Dr. Jörg Romais von der Forschungsanstalt Reckenholz, Institut für Agrarökologie und Landwirtschaft, Zürich, Schweiz, und Dr. Ralph Büchler, Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, Bieneninstitut Kirchhain. Die Moderation der Veranstaltung, zu der alle am Thema Interessierten eingeladen sind, übernimmt der freie Wissenschaftsjournalist und Biologe Utz Thimm.

Das Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung I der Justus-Liebig-Universität Gießen wird im Auftrag und unter Verantwortung des Bundessortenamtes, Hannover, unter Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Friedt im Rahmen der jährlich durchgeführten Sortenprüfungen („Wertprüfungen“) mit verschiedenen landwirtschaftlichen Kulturen in diesem Jahr auch Wertprüfungen mit über 60 Maissorten durchführen. Darunter befinden sich acht gentechnisch veränderte Sorten (GVO). Die darin verwendete gentechnische Eigenschaft ist bereits von der EU genehmigt und in Verkehr gebracht worden.

Wertprüfungen werden jährlich an zahlreichen Standorten im Bundesgebiet durchgeführt und dienen dazu, die wesentlichen Anbau- und Verwertungseigenschaften von so genannten Sortenkandidaten festzustellen. Wegen der unterschiedlichen Standortgegebenheiten müssen Wertprüfungen des Bundessortenamtes an zahlreichen Orten im gesamten Bundesgebiet erfolgen. Nur die besten Neuzüchtungen werden als Ergebnis dieser Wertprüfungen in Deutschland dann zugelassen.

Die acht GVO, die auf zwei Lehr- und Forschungsstationen des Instituts für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung I in Gießen und Groß-Gerau getestet werden, sollen resistent sein gegen die Larven des Maiszünslers, die im hiesigen Maisanbau gravierende Schäden verursachen können. Dadurch kann beim Maisanbau auf den Einsatz von chemischem Pflanzenschutz mit synthetischen Insektiziden weitgehend verzichtet werden. Da der Maiszünsler sich normalerweise in nicht geschützte Maispflanzen hineinbohrt, entstehen so auch Eintrittspforten für Gift-produzierende Pilze und infolgedessen kontaminiertes Erntegut. GVO Mais ist deshalb auch unter dem Gesichtspunkt der Nahrungsmittelsicherheit ein wichtiges Forschungsobjekt.

Das Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung I führt im Rahmen dieser Tests umfangreiche Untersuchungen der wichtigsten pflanzlichen Eigenschaften durch, bezogen u.a. auf die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge, auf den Ertrag und die Qualität. Verantwortlicher Betreiber im Sinne des Gentechnikgesetzes ist das Bundessortenamt als Bundesoberbehörde, mit dem das Institut der Universität Gießen bereits seit Jahrzehnten zusammenarbeitet.

Das Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung I wird selbstverständlich seiner Verpflichtung zu guter fachlicher Praxis nachkommen u.a. durch angemessene Abstände der Felder zu benachbarten Grundstücken, sachgerechte Lagerung und Transport sowie die Vermeidung von Vermischung mit herkömmlichem Saatgut. Inzwischen wurde in Abstimmung mit dem Bundessortenamt außerdem beschlossen, die männlichen Blütenstände der gentechnisch veränderten Maispflanzen zu entfernen („Kastration“), um so Pollenflug und Auskreuzung auszuschließen.

Termin:
Informationsveranstaltung zum Thema „Wertprüfung von gentechnisch veränderten Maissorten“ am 17. April 2007 um 18 Uhr, Wilhelm-Liebknecht-Haus, Leimenkauter Weg 16, 35398 Gießen

Media Contact

Charlotte Brückner-Ihl idw

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