3. Handelsblatt CFO-Kongress

Der deutsche Corporate Governance Kodex ist weitgehend etabliert. 79 der 82 Empfehlungen werden von den börsennotierten Gesellschaften voll akzeptiert, so die Kodex-Kommission. Doch zwischen den "erklärten" Grundsätzen guter Unternehmensführung und -überwachung und der Realität gibt es offenbar große Unterschiede. Zu diesem Ergebnis kommt ein Praxistest der Ludwig-Maximilian-Universität in München, der kürzlich im Handelsblatt vorgestellt wurde.

Laut dieser Studie versichern zwar alle Unternehmen, über eine so genannte Berichtsordnung zu verfügen. Darin ist festgehalten, in welchem Umfang Vorstand und Aufsichtsrat sich gegenseitig informieren müssen. Faktisch lässt sich diese Versicherung aber nicht überprüfen. Mehr als drei Viertel der Konzerne verweigern konkrete Angaben und behaupten, dass es sich um eine "interne Angelegenheit" handele. (Quelle: Handelsblatt, 19.3.07)

Deutschland scheint immer noch ein Kodex-Entwicklungsland zu sein, obwohl auch der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) eigene Verhaltensregeln erarbeitet hat. Doch besonders groß war die Akzeptanz der Unternehmen nicht. Die Initiatoren vermissen "insbesondere die Initiative der Assekuranz, aber auch von Pensionskassen", so Christian Strenger, Mitglied des Aufsichtsrats der DWS Investment (Quelle: dpn, 14.11.2006). Wie weitreichend fehlende Corporate Governance sein kann, zeigten die Reaktionen auf den Beschluss der Thyssen-Krupp-Hauptversammlung im Januar 2007. Die Macht des Großaktionärs Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung wurde entscheidend ausgeweitet: Unabhängig vom Votum der übrigen Aktionäre darf die Stiftung, die 25,1 Prozent der Anteile besitzt, drei Vertreter in den Aufsichtsrat entsenden. Gemeinsam mit den Arbeitnehmern hat die Krupp-Stiftung nach dieser Satzungsänderung auf ewig eine Stimmenmehrheit im Aufsichtsrat. Eine feindliche Übernahme mit dem Ziel, den Mischkonzern in seine Einzelteile zu zerschlagen, wäre damit praktisch chancenlos. Strenger bezeichnete die Satzungsänderung als "unnötig" und erklärte gegenüber dem Handelsblatt: "Mit ihren Stimmen können die Stiftungen ohnehin die Kandidaten, die sie gerne hätten, in den Aufsichtsrat wählen." Die unzeitgemäße Ausnutzung des antiquierten Entsenderechts gefährde außerdem die in Deutschland gemachten Fortschritte in Sachen guter Unternehmensführung. Das fundamentale Prinzip "Eine Aktie, eine Stimme" werde verletzt, so Strenger. (Quelle: Handelsblatt 18.1.2007). Auf dem 3. Handelsblatt CFO-Kongress wird Strenger am 27. April 2007 in Düsseldorf die Business Benefits einer guten Corporate Governance vorstellen sowie die Governance-Erwartungen institutioneller Investoren erläutern.

Die Expansion in Asien, Südamerika und Mittel- und Osteuropa ist ein weiteres Schwerpunkt-Thema des CFO-Jahrestreff. Die Deutsche Post World Net erwirtschaftet mittlerweile inzwischen mehr als ein Fünftel der Umsätze im BRIEF-Bereich außerhalb Deutschlands. "Unsere Strategie, sinkende Brief-Umsätze im deutschen Heimatmarkt durch steigende internationale Aktivitäten zu kompensieren und gleichzeitig die Kosten zu senken, geht voll auf," erklärte Finanzvorstand Prof. Dr. Edgar Ernst vor kurzem in einer Pressemeldung der Deutschen Post. Neben anderen Experten wie Martin Babilas (CFO, ALTANA Chemie AG) und Michael Silbermann (Direktor Finanzen und Verwaltung, Microsoft Deutschland GmbH) wird Ernst an der Paneldiskussion des CFO-Kongress vom Handelsblatt teilnehmen.

Das vollständige Programm ist im Internet abrufbar:
www.konferenz.de/pr-cfo07

Weitere Informationen:

Claudia Büttner
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
EUROFORUM Deutschland GmbH
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