Computer, die sehen können

Computer, die lesen können; Autos, die andere Verkehrsteilnehmer sehen; Roboter, die Menschen in ihrer Umgebung erkennen können – solche Themen sind es, die die Forscher interessieren, die vom 21. bis 24. März aus aller Welt nach Bielefeld kommen. Sie werden im Rahmen der internationalen Konferenz der bildverstehenden Computersysteme (englisch „International Conference on Computer Vision Systems“, ICVS) ihr Wissen austauschen und neueste Entwicklungen im Bereich der „sehenden Computersysteme“ vorstellen. Damit findet die international anerkannte Konferenz zum ersten Mal in Deutschland statt. Im letzten Jahr wurde sie in New York ausgerichtet.

Die Organisatoren um den Leiter der Arbeitsgruppe Angewandte Informatik an der Universität Bielefeld, Prof. Dr. Gerhard Sagerer, erwarten mehr als 120 internationale Experten, die in Vorträgen, Diskussionsrunden und Präsentationen ihre eigenen Arbeiten dem Fachpublikum näher bringen werden. Das übergreifende Thema der diesjährigen Konferenz heißt „Bildverstehende Systeme in der realen Welt“, zu dem die Programmverantwortliche Monique Thonnat (INRIA Sophia Antipolis, Frankreich) namhafte Wissenschaftler gewinnen konnte. Dazu Prof. Sagerer: „Sehen und Verstehen, wie es uns Menschen möglich ist, bereitet Computern heutzutage immer noch große Probleme. Das Erkennen von Objekten und das Interpretieren von realen Szenen mittels Kameras sind große Herausforderungen für die Forschung, die umso wichtiger werden, wie Computer und Roboter mehr und mehr Einzug in unsere alltägliche Umgebung erhalten.“ Daher ist der Fokus der Konferenz auf Systeme gerichtet, die sich den schwierigen und verändernden Bedingungen in natürlichen, alltäglichen Umgebungen anpassen können.

Um den Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie in diesem Bereich zu stärken, sind im Vorfeld von Christian Wöhler (DaimlerChrysler AG) als Vertreter der Industrie, Kooperationspartner aus der industriellen Forschung eingeladen worden, die Prototypen und neue Produkte in Beiträgen auf der Konferenz präsentieren werden.

Die Technische Fakultät der Universität Bielefeld erforscht seit Jahren sehende und verstehende Computer-Systeme und ist an vielen internationalen Projekten mit diesem Schwerpunkt beteiligt. So spielen beispielsweise Roboter eine herausgehobene Rolle, die ihre Umgebung und die Menschen in ihr visuell erkennen. In Zukunft wird die Arbeit in diese Richtung an der Universität Bielefeld weiter vertieft werden, so dass es auch kein Zufall ist, dass die Konferenz dieses Jahr in Bielefeld stattfindet. Sie stellt vielmehr einen Schritt da, um die internationale Sichtbarkeit der Universität weiter zu erhöhen.

Die ICVS-Konferenz findet zum insgesamt fünften Mal statt, nachdem sie bereits in Las Palmas (Spanien), Vancouver (Kanada), Graz (Österreich) und New York (USA) durchgeführt wurde. „Besonders freut es uns, dass wir die Anzahl der Teilnehmer im Vergleich zum letzten Mal in New York nochmals steigern konnten, obwohl der internationale Bekanntheitsgrad von Bielefeld sicherlich hinter New York zurücksteht“, so Organisationsleiter Sebastian Wrede. Unterstützt wurden die Organisatoren in Bielefeld übrigens auch von anderer Stelle in OWL: Prof. Dr.-Ing. Bärbel Mertsching von der Universität Paderborn ist dem Organisationsteam um Prof. Sagerer beigetreten. Die sechste ICVS-Konferenz wird dann in zwei Jahren stattfinden. Wo, steht noch nicht fest.

Media Contact

Ingo Lohuis idw

Weitere Informationen:

http://www.icvs2007.org

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer