Bundesforschungsministerium stellt 33 Millionen Euro für neuen Klimarechner bereit / Erste regionale Klimakonferenz in Hamburg

Das Deutsche Klimarechenzentrum in Hamburg wird erweitert. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt 33 Millionen Euro für einen neuen Klimarechner zur Verfügung. „Damit bauen wir die deutsche Spitzenstellung bei der Klimaforschung aus“, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan. Die Wissenschaftler des Klimarechenzentrums erstellen hochkomplexe Modelle, um den Klimawandel und seine Auswirkungen noch genauer vorhersagen zu können. Ihre Berechnungen waren auch Bestandteil des internationalen IPCC-Berichts, der kürzlich der Öffentlichkeit präsentiert worden ist. „Unsere Forscher tragen maßgeblich dazu bei, dass wir das Klima besser verstehen und uns auf die Herausforderungen einstellen können“, so Schavan.

Neben der detailgenauen Berechnung von Klimaszenarien am Hamburger Rechenzentrum unterstützt das BMBF die Entwicklung neuer Technologien, die den Ausstoß klimaschädigender Gase verringern, sowie die anwendungsorientierte Forschung darüber, mit welchen Mitteln sich etwa die Landwirtschaft oder der Hochwasserschutz am besten an bevorstehende Wetterextreme anpassen können. Dafür stellt das Forschungsministerium in den nächsten drei Jahren im Rahmen eines Aktionsplans insgesamt 255 Millionen Euro bereit.

Fachkonferenz in Hamburg eröffnet

Verstärkt richtet das BMBF den Blick auch auf die regionalen Auswirkungen des Klimawandels. Politiker und führende Forscher diskutierten am Montag auf einer Regionalkonferenz in Hamburg die Folgen des Klimawandels für die norddeutsche Küstenregion. Die Veranstaltung bildet den Auftakt zu einer Reihe regionaler Konferenzen und Initiativen des Forschungsministeriums. Sie wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem GKSS Forschungszentrum Geesthacht gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für Meteorologie und der Universität Hamburg ausgerichtet.

„Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung, für die wir auch lokal nach Antworten suchen müssen. Unsere weltweit anerkannten Wissenschaftler können uns helfen, den Bogen zu schlagen und die Erkenntnisse in den Städten und Regionen zu verankern. Wir werden das aktiv unterstützen“, sagte Staatssekretär Frieder Meyer-Krahmer während der Tagung. „Um Lösungen zu finden, müssen wir – Wissenschaftler, Politiker und Verwaltung – uns in Zukunft noch häufiger an einen Tisch setzen, und das nicht nur international, sondern eben auch lokal. Diese erste Fachkonferenz ist daher ein wegweisender Schritt.“

Regionale Ansätze können ebenfalls von dem neuen Hochleistungsrechner profitieren. So sind die Forscher in Zukunft in der Lage, noch genauer auf bestimmte Gebiete zugeschnittene Klimasimulationen erstellen. Langfristig soll das Deutsche Klimarechenzentrum an das Forschungszentrum GKSS Geesthacht, einer Großforschungseinrichtung der Helmholtz-Gemeinschaft, angeschlossen werden. Es bildet damit eine zukunftsträchtige Infrastruktur für die Klimaforschung in Deutschland.

Media Contact

Silvia von Einsiedel idw

Weitere Informationen:

http://www.bmbf.de/press/1994.php

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer