Internationale Konferenz zur "Offenen Methode der Koordinierung"

50 Jahre Europa: Vor einem halben Jahrhundert haben Deutschland, Frankreich, Italien und die Benelux-Staaten die Römischen Verträge unterzeichnet. Die Geburtsstunde des Gebildes, das wir heute als Europäische Union kennen. Doch in den 50 Jahren, die seitdem vergangen sind, hat sich vieles verändert: Neue Staaten sind beigetreten, neue Strukturen wurden aufgebaut, Rechte von den Nationalstaaten auf EU-Ebene übertragen.

Insbesondere letzteres führt innerhalb der Staaten zu heftigen Diskussionen: Die Regierungen möchten Kompetenzen behalten, Bereiche wie Steuern, Soziale Sicherungssysteme selbst regeln. Doch europaweite Absprachen und verlässliche Umsetzungen sind nötig. Daher hat sich die „Methode der Offenen Koordinierung“ (OMK) durchgesetzt, um voneinander zu lernen und die jeweils besten Lösungen verlässlich umzusetzen, ohne die Mitgliedsstaaten zu entmachten.

Eben mit dieser Koordinierungsmethode befasst sich am 23. und 24. Februar an der Universität Bamberg eine internationale Konferenz zum Thema: „Changing European Employment and Welfare Regimes. The Impact of the Open Method of Coordination on National Labour Market and Welfare Reforms“.

Im Mittelpunkt stehen die Modernisierung der Arbeitsmarktpolitik und der sozialen Sicherungssysteme: Wie beeinflussen die Europäische Beschäftigungsstrategie und die OMK-Eingliederung nationale Arbeitsmärkte und soziale Absicherung? Trägt die Koordinierung dazu bei, dass die europäische Sozialpolitik gestärkt wird? Wie werden die gemeinsam vereinbarten Ziele in den einzelnen Staaten umgesetzt? Aus der Konferenz sollen schließlich auch konkrete Handlungsvorschläge für die Politik herausgehen: Wie kann die Offene Methode der Koordinierung verbessert und den Bedürfnissen der Staaten angepasst werden?

Im Gebäude An der Universität 2, Hörsaal 1, präsentieren 16 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus neun Ländern ihre Erkenntnisse zur OMK – etwa Prof. Jonathan Zeitlin (Universität Wisconsin-Madison), der einen Überblick über den internationalen Stand der Forschung gibt. Auch Gabriele Bischoff, Mitarbeiterin beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales, berichtet von Erfahrungen der deutschen Bundesregierung während der laufenden deutschen EU-Ratspräsidentschaft.

Organisiert und moderiert wird die Konferenz von Martin Heidenreich, Professor für Sozialwissenschaftliche Europaforschung an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der zu dem Thema ein zweijähriges, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes Projekt über die Umsetzung der OMK in Italien, Frankreich und Deutschland durchgeführt hat.

Weitere Informationen sowie das vollständige Tagungsprogramm finden Sie auch unter http://web.uni-bamberg.de/sowi/europastudien/omc_conference.htm

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Dr. Martin Beyer idw

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