Waldumbau versus Klimawandel

25 Nachwuchswissenschaftler aus Polen, Bulgarien, Spanien und anderen europäischen Staaten werden vom 20. bis 23. November an der BTU Cottbus über Fragen des Umbaus von Forstbeständen diskutieren. Im Rahmen des EU Marie Curie Vorhabens MACE organisiert das Forschungszentrum Landschaftsentwicklung und Bergbaulandschaften (FZLB) der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (BTU) diesen internationalen Training Course.

„Das Thema Waldumbau ist gerade auch in Brandenburg von erheblicher Bedeutung, da reine Kiefernbestände weite Flächen in Anspruch nehmen. Der Umbau dieser Bestände hin zu naturnäheren Mischbeständen ist ein erklärtes Ziel der Forstverwaltungen. In dem Training Course werden wir uns vorrangig mit den ökologischen Auswirkungen des Waldumbaus beschäftigen“, ordnet Prof. Reinhard Hüttl, Leiter des Forschungszentrums, das Ziel des internationalen Projektes ein. Als Referenten konnten Wissenschaftler der TU Dresden, der BOKU Wien, der Universität Ulm, der Landesforstanstalt Eberswalde, der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft Eberswalde sowie des PIK Potsdam gewonnen werden.

Ein wichtiger Aspekt bei der Diskussion um den Umbau von Wäldern hin zu naturnäheren Beständen sind die sich abzeichnenden Folgen von Klimaänderungen, da beispielsweise die in Brandenburg häufig anzutreffenden Kiefernforsten sehr trockenheits- und damit brandanfällig sind. Das Forschungszentrum koordiniert seit 2005 zu dieser Thematik den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Forschungsverbund OakChain. In diesem Verbund geht es um die Frage, wie Wälder auf die möglicherweise in Brandenburg künftig zunehmende Trockenheit vorbereitet werden können. Hierzu plant die Landesregierung den „Umbau“ der bestehenden, trockenheitsanfälligen Kiefernforsten hin zu naturnäheren Eichen-Kiefern-Mischwäldern. Die Teilnehmer des Training Course werden Versuchsflächen von OakChain als Anschauungsobjekt nutzen und vor dem Hintergrund der verschiedenen Probleme der Forstwirtschaft in ihren Herkunftsländern diskutieren.

Der internationale Training Course „Sustainable Forestry“ findet im Rahmen des EU Marie Curie Verbundvorhabens „Modern Agriculture in Central and Eastern Europe (MACE)“ unter Leitung der Humboldt-Universität zu Berlin statt. Für die BTU Cottbus ist das FZLB an dem Vorhaben beteiligt. Daneben sind weitere Einrichtungen aus insgesamt acht europäischen Staaten einbezogen. Die Veranstaltungsreihe wendet sich an Nachwuchswissenschaftler europäischer Universitäten und Forschungseinrichtungen. Sie sollen die Veränderungen im ländlichen Raum im Rahmen verschiedener Veranstaltungen in unterschiedlichen Gastländern Mittel- und Osteuropas kennen lernen und diskutieren. Neben Training Courses finden Summer Schools sowie eine Reihe von Konferenzen zu dem Themenkomplex statt.

Weitere Informationen:
Forschungszentrum Landschaftsentwicklung und Bergbaulandschaften (FZLB)
der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (BTU)
http://www.tu-cottbus.de/BTU/Innov/
Ansprechpartner: Dr. Werner Gerwin,
Tel.: 0355-69-4568, E-Mail werner.gerwin@tu-cottbus.de

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Margit Anders idw

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