BLICK.SPIEL.FELD – ein Kongress

Der Name ist Programm, der Kongress ein Spielfeld. Aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen und Künste werden neue Aussichten eröffnet: Es geht um Schau-Spiele am Schauplatz Theater, um Rahmungen des Blicks im Film, um Wahrnehmungsgewohn-heiten und das Sehen der Tiere, um Bildmaschinen und Blickregimes. Der Blick fällt auf Alpenglühen und Fußballfelder, auf die Ränder des Blickfelds, die Regeln des Spiels und die blinden Flecken des Sehens. Die Rede ist von magischen Taktiken der Blicklenkung und Abschweifung, von Regelsetzungen in Entwurfsprozessen und der Politik der

(Un-)Sichtbarkeit.

Was macht sinnliche Selbstverständlichkeiten so selbstverständlich? Wie werden Blicke konstruiert? Nach wel-chen Regeln wird gespielt und wie lassen sie sich übertreten? Was sind die Bedingungen für Wahrnehmung und wo ist der Aussichtspunkt? Wer blickt und wer blickt zurück? Was spielt sich ab, wenn Bewegung ins Spiel kommt? BLICK.SPIEL.FELD begreift das Sehen als Experiment, nimmt den Blick unter die Lupe und kartiert das Feld der Sichtbarkeit, konfrontiert künstlerische Positionen mit theoretischen Aussagen.

Auf der virtuellen Plattform ? www.blickspielfeld.de ? hat das Spiel im vergangenen April bereits begonnen. Dort hat die Forschungsgruppe BLICK.SPIEL.FELD und Mitspieler aus Kunst und Wissenschaft jeweils drei eigene programmatische Texte zu den Themen Blick, Spiel und Feld veröffentlicht. Damit sollte im Vorfeld der Tagung zur Diskussion herausgefordert werden.

Der Kongress im November 2006 konfrontiert den wissenschaftlichen Diskurs mit der Betrachtung konkreter ästhetischer Phänomene, so dass in den verschiedenen Konstellationen von Blick, Spiel und Feld ein Dialog mit InitiatorInnen, Mitspielenden und Gästen entstehen kann. In drei aufeinanderfolgenden Blöcken – Blickfeld, Spielfeld, Blickspiel – liegt der Schwerpunkt dabei auf dem betrachtenden Auge und seinem Standpunkt, auf der Beobachtung von Rahmenbedingungen und Regelsetzungen im sichtbaren Raum sowie auf den Handlungen, die sich im Blickspielfeld ereignen. Der erste Tagungsblock findet in der Sternwarte Frankfurt statt, die ein Blickfeld par excellence eröffnet. Gleichzeitig wird damit aber auch der vermeintlich feste Standpunkt des wahrnehmenden Subjekts problematisiert. Was kann Ausgangspunkt des Blickes sein?

Das primäre Anliegen dieses Kongresses besteht darin, wissenschaftlich-theoretische Beiträge und künstlerisch-praktische Projekte zusammentreffen zu lassen, um eine fruchtbare Diskussion zwischen den verschiedenen Disziplinen Literatur, Theater, Film, Medienkunst zu ermöglichen. Als ReferentInnen des Kongresses haben unter anderem zugesagt: die Lyrikerin Barbara Köhler (Duisburg), die Theaterwissenschaftlerin Maaike Bleeker (Utrecht), der Performer Aaron Gach / tacticalmagic (Albany / CA), der Philosoph Robert Pfaller (Linz) und die Künstlergruppe redpark (Frankfurt).

Der Kongress in Frankfurt ist eine Initiative der Forschungsgruppe BLICK.SPIEL.FELD des Graduiertenkollegs „Zeiterfahrung und ästhetische Wahrnehmung“ und ihrer Mitglieder Malda Denana, Julia Hillgärtner, Eva Holling, Anneka Metzger, Matthias Naumann, Jessica Nitsche, Lars Schmid, Silke C. Schuck.

Kontakt: Silke C. Schuck; Forschungsgruppe BLICK.SPIEL.FELD des Graduiertenkollegs „Zeiterfahrung und ästhetische Wahrnehmung“

Campus Westend, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt; Tel.: 069 – 798 33115; Fax: 069 – 798 33116; Mobil: 0172-4348314; E-Mail: kongress@blickspielfeld.de; silkeschuck@web.de

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Dr. Ralf Breyer idw

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