Partner machen Schule: Bildung gemeinsam gestalten

In Berlin beginnt heute der dritte bundesweite Ganztagsschulkongress des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in Kooperation mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Die zweitägige Tagung zeigt unter dem Motto „Partner machen Schule“, wie Schulen untereinander und mit verschiedensten Partnern kooperieren, um schulische Bildung in Deutschland voranzubringen. „Wir müssen Schulen in ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag unterstützen“, appelliert Eva Luise Köhler, Vorsitzende der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, in ihrer Eröffnungsrede an alle gesellschaftlichen Kräfte. „Gerade Ganztagsschulen zeigen, dass Unternehmen, Eltern, Schüler, Vereine und Gemeinden viel dazu beitragen können, dass lebendige und anregende Lebensorte entstehen können.“

Bundesbildungsministerin Annette Schavan: „Wenn Kinder und Jugendliche ernst genommen werden mit ihren individuellen Talenten und Interessen, ist die Bildungspolitik auf dem richtigen Weg. Um die Qualität unseres Bildungssystems zu verbessern, bedarf es eines breiten gesellschaftlichen Engagements aller in unserem Land. Das Ganztagsschulprogramm der Bundesregierung ist dafür ein gutes Beispiel. Mit ihm hat der Bund eine Entwicklung aufgegriffen, die in den einzelnen Ländern bereits im Gange war. Ziel ist es, ein bedarfsgerechtes Angebot an Ganztagsschulen aufzubauen.“ Aktuell werden rund 5800 Ganztagsschulen durch das Investitionsprogramm gefördert oder sind im Jahr 2006 dafür vorgesehen. Unterstützt werden neue Schulen, zusätzliche Ganztagsplätze und die qualitative Weiterentwicklung bestehender Schulen.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Ute Erdsiek-Rave, bezeichnete die Ganztagsschule als ein „Erfolgsmodell“, das eine neue Qualität gemeinsamen Lernens ermögliche und daher von vielen außerschulischen Partnern mitgetragen wird. „Die Ganztagsschule steht für eine moderne, zeitgemäße Lehr- und Lernkultur, für die Verzahnung von Unterricht und außerunterrichtlichen Angeboten, für mehr individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler, für eine offene Schule, die sich außerschulische Kompetenz holt“, erklärte die schleswig-holsteinische Bildungsministerin. Und der Erfolg, den Schülerinnen und Schüler im Rahmen von Ganztagsangeboten erfahren, wirkt unmittelbar in den Schulvormittag hinein. Erdsiek-Rave hob das große Engagement der vielen öffentlichen und freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Sportverbände hervor, die mit ihren Angeboten die intellektuellen, sozialen, kreativen und motorischen Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen fördern. Einen immer größeren Stellenwert erfahre die kulturelle Bildung, wobei Künstler, Musikschulen und Vereine Mitverantwortung übernehmen.

Zum 3. bundesweiten Ganztagsschulkongress:

Wie erfolgreiche Kooperationen und die Bündelung von Bildungsressourcen rund um Ganztagsschulen aussehen können und ein Mehr von Lehr- und Lernqualität bringen, diskutieren Lehrer, Wissenschaftler, Schüler, Eltern und Vertreter von Wirtschaft, Verwaltung, Jugendhilfe und Stiftungen im Berliner Congress Center am Alexanderplatz.

Das Interesse am Kongress ist im Vergleich zum letzten Jahr noch einmal deutlich gestiegen, so dass die begrenzte Anzahl von Plätzen nach Länderkontingenten vergeben wurde und schnell erschöpft war. Die 1.300 Teilnehmer erwarten zehn thematische Foren, 67 Workshops und eine Vielzahl an Vorträgen. Wie schon auf den ersten Kongressen werden die Workshops direkt an Fragen und Problemen aus der Praxis arbeiten, die im Vorfeld an die Experten geschickt werden konnten. Mehrere Arbeitsgruppen greifen die Herausforderungen von Kooperationsprozessen auf und beschäftigen sich mit „heißen“ Themen wie Teamarbeit, Prozess- und Konfliktmanagement. Viele Anmeldungen fielen auf das Forum „Rhythmisierung als kooperative Aufgabe“, Hier geht es darum, wie Bildungs-, Freizeit- und Betreuungsangebote über den Tag sinnvoll verteilt werden und wer dabei wann mit wem kooperiert. Gerade Ganztagsschulen bieten hier besondere Gestaltungsräume, um soziales Lernen zu ermöglichen, Benachteiligung auszugleichen und Schule familienfreundlich zu organisieren.

Die Ausstellung im Foyer des Kongresszentrums präsentiert 32 Schulen aus allen Bundesländern. Sie haben Beispiele von Kooperationen im Gepäck, die „keinem Selbstzweck dienen, sondern auf eine gute Förderung und Forderung von Kindern und Jugendlichen zielen“, so Dr. Heike Kahl von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. „Zusammenarbeit ist dann erfolgreich, wenn sie auf Kontinuität, Selbstverantwortung und einem Miteinander auf gleicher Augenhöhe basiert.“

Zur Beratung und Begleitung von Ganztagsschulen wurde 2004 das Programm „Ideen für mehr! Ganztägig lernen.“ durch die Länder, das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung ins Leben gerufen. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Regionalen Serviceagenturen, die Ganztagsschulen vor Ort betreuen und den länderspezifischen Schwerpunkten bei der Ganztagsschulentwicklung Rechnung tragen. In mittlerweile 14 Bundesländern konnte die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung gemeinsam mit den Kultusministerien solche Unterstützungsstellen einrichten. Sie gestalten das Kongressprogramm am Samstag. Erfahrungsaustausch zwischen Vertretern aus Kultusministerien über Ländergrenzen hinweg steht im Mittelpunkt des Ländergesprächs „Qualitätsentwicklung an Ganztagsschulen“ am Freitag.

Auch Eltern- und Schülerinitiativen sind auf dem Kongress als Experten gefragt. Sie werden über gelungene Beteiligungsprojekte informieren und die verschiedenen Partizipationsmethoden vorstellen.

Kontakt Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
Agnes Kick, Tempelhofer Ufer 11, 10963 Berlin, Tel.: (030) 25 76 76 – 23, Fax: (030) 25 76 76 – 10, Mobil: 0177 642 36 51 agnes.kick@dkjs.de www.ganztaegig-lernen.de www.ganztagsschulen.org
Kontakt Kultusministerkonferenz
Andreas Schmitz, Lennéstr. 6, 53113 Bonn, Tel.: (0228) 501-611, a.schmitz@kmk.org www.kmk.org
Kontakt Bundesministerium für Bildung und Forschung
Dr. Viola Klamroth, Hannoversche Straße 28-30, 10115 Berlin, Tel.: 01888 57-5050, presse@bmbf.bund.de www.bmbf.de

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